Streik-Chaos: Am Dienstag ruhen alle Busse und Bahnen

In Nürnberg legen 1800 VAG-Angestellte für 24 Stunden ihre Arbeit nieder. Auch Erlangen und Fürth betroffen.
NÜRNBERG Der Frankenmetropole droht morgen das absolute Verkehrschaos: Mit Warnstreiks will die Gewerkschaft ver.di den öffentlichen Nahverkehr in Nürnberg für 24 Stunden lahmlegen. Nur die S-Bahnen sind in Betrieb, ebenso die Regional- und Fernzüge.
24-Stunden-Streik auch für VAG neu
Besonders hart trifft es den Berufsverkehr. Punkt vier Uhr wollen die 1800 VAG-Beschäftigten am Dienstag ihre Arbeit einstellen. Einen ganzen Tag lang fährt dann im gesamten Großraum kein regulärer Linienbus, keine U-Bahn und keine Straßenbahn mehr.
Für die VAG ein absolutes Novum: „Wir sind einen kompletten Tag im Streik“, sagte der Nürnberger ver.di-Streikleiter Manfred Weidenfelder, „so etwas hat es bisher noch nie gegeben.“ Anders als in München, wo der Streik nur zwölf Stunden dauern soll, habe man sich für eine 24-stündige Aktion entschieden, da es besonders im Busverkehr schwierig sei, den Betrieb am Nachmittag planmäßig wieder aufzunehmen.
Dabei ist längst nicht nur Nürnberg von dem Streik betroffen. Auch die Nachbarstädte bekommen seine Auswirkungen zu spüren. „Auch in Fürth wird der U-Bahn-Betrieb eingestellt, die Straßenbahnen bleiben im Depot, und Busse verkehren nur extrem eingeschränkt“, teilte die VAG mit. Die Leitstelle, das Servicetelefon und das Kundencenter würden ebenfalls bestreikt. Erlangen sei weniger stark betroffen, da dort zur Hälfte private Unternehmen eingesetzt sind.
ver.di fordert 9,5 Prozent mehr Lohn
Ziel von ver.di ist es, Druck für die geplanten Verhandlungen am Donnerstag aufzubauen: Die Gewerkschaft fordert für die 6500 Beschäftigten der bayerischen Verkehrsbetriebe 9,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber ein Plus von 250 Euro, sowie höhere Zuschläge für Schichtdienst. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Reinhard Büttner, nannte derart frühe Warnstreiks „sehr ungewöhnlich“.