Strauß-Sohn Max vor Gericht: Streit um angebliches Geheimkonto

Im Mittelpunkt des Streits steht ein angeblicher Prüfbericht der DG-Bank, wonach der ehemalige CSU-Chef ein Auslandskonto mit rund 360 Millionen D-Mark aus dubiosen Quellen hinterlassen haben soll.  
von  dpa

Im Mittelpunkt des Streits steht ein angeblicher Prüfbericht der DG-Bank, wonach der ehemalige CSU-Chef ein Auslandskonto mit rund 360 Millionen D-Mark aus dubiosen Quellen hinterlassen haben soll.

Köln/München - Neue Runde im jahrelangen Justizstreit zwischen dem ältesten Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und dem Buchautor Wilhelm Schlötterer: Vor dem Kölner Landgericht trafen Max Strauß und der Ex-Beamte am Mittwoch aufeinander. (Lesen Sie hier: Dieselfahrer können zu Softwareupdates verpflichtet werden)

Im Mittelpunkt stand ein angeblicher Prüfbericht der DG-Bank, wonach der ehemalige CSU-Chef ein Auslandskonto mit rund 360 Millionen D-Mark (rund 180 Millionen Euro) aus dubiosen Quellen hinterlassen haben soll. Die Kammer will klären, ob der Bericht echt und inhaltlich richtig ist. Ein Urteil wird erst später erwartet - ein genauer Termin dafür, stand aber zunächst noch nicht fest.

Max Strauß spricht von "Lug und Trug"

Schlötterer behauptet schon seit langem unter anderem, Strauß habe seinen Kindern bei seinem Tod 1988 mehr als 300 Millionen D-Mark hinterlassen. Max Strauß bestreitet das. Mehrere Gerichte haben Schlötterer in der Vergangenheit die Wiederholung dieser Äußerung untersagt. Der Autor hatte vor fast zehn Jahren ein Buch mit dem Titel "Macht und Missbrauch - Franz Josef Strauß und seine Nachfolger" veröffentlicht.

Vor etwa zwei Jahren hatte Schlötterer zur Untermauerung seiner These den umstrittenen angeblichen Bericht der früheren DG-Bank bekanntgemacht, an dessen tatsächlicher Existenz aber Zweifel bestehen. Max Strauß hält das vierseitige Papier für eine komplette Fälschung. "Das ist Lug und Trug", sagte er am Rande des Prozesses.

Als Zeugin sagte am Mittwoch zunächst eine frühere DG-Bank-Mitarbeiterin aus, die das Papier mitverfasst und unterzeichnet hatte. "Für mich gibt es bis heute keinen Zweifel, dass dieses Konto dem richtigen Herrn Strauß zuzurechnen ist", erklärte sie.

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