Straubinger Brand 2016: Münchner plant neues Rathaus

Andreas Hild plant das Straubinger Rathaus nach dem verheerenden Feuer neu. Ein Jahr ist die Tragödie nun her – eine junge Frau erinnert sich noch gut an ihren ersten Einsatz als Feuerwehrfrau
von  Ulli Scharrer, Ruth Schormann
Für Sabrina Semmler war es der erste Einsatz als Feuerwehrfrau.
Für Sabrina Semmler war es der erste Einsatz als Feuerwehrfrau. © Ulli Scharrer

Straubing, München - Nicht nur bleich, "unsichtbar" sei sie geworden, erinnert sich Sabrina Semmler (22) heute an den 25. November 2016 zurück. Es ist der Tag ihres ersten Einsatzes als Feuerwehrfrau: Das Straubinger Rathaus, ein 600 Jahre altes historisches Gebäude, brennt damals vollständig aus.

Aus Liebe zu ihrem Freund war sie der Wehr beigetreten, gelöscht hatte sie bis dahin noch nie. Doch der erste Schock weicht an diesem Tag dem Tatendrang. Sabrina verlegt den ersten Löschwasserschlauch auf dem Stadtplatz. "Alles klappte, wie ich es gelernt habe", erinnert sie sich ein Jahr danach.

Historisches Rathaus in Flammen: Meterhohe Feuerzungen

Kein Straubinger wird wohl jemals vergessen, wie er von dem Brand im Herzen der Stadt erfahren hat, wie er zum Stadtplatz geeilt ist, weil er die Nachricht nicht glauben konnte und meterhohe Feuerzungen hochsteigen sah.

Nun geht es an den Wiederaufbau des Gebäudes, den das Architekturbüro Andreas Hild aus München plant. Im Idealfall könnte das Millionenprojekt im Jahr 2021 beendet sein, so der Leitende Baudirektor Wolfgang Bach bei einer Baustellenbesichtigung am Freitag.

Seit dem Großbrand sind in dem Gebäude Aufräumarbeiten, Sicherungsmaßnahmen und historische Untersuchungen durchgeführt worden. Im Sommer haben die Bauarbeiten für die Dachsanierung begonnen.

Architekt Hild: Man kann das Rathaus nicht so aufbauen, wie es war

Andreas Hild, Architekt und Professor für Denkmalpflege an der TU, spricht von einer "spannenden Aufgabe". Man könne das Rathaus nicht einfach genauso aufbauen, wie es war - schließlich müssten neue Vorschriften für Brandschutz, Fluchtwege oder Barrierefreiheit berücksichtigt werden. Konkrete Pläne, wie das Rathaus künftig aussehen werde, gebe es aber noch nicht, sagt Hild. Aber: "Sie werden hier keine Stahlglasfassade bekommen."

Mitte kommenden Jahres könnten die Planungen abgeschlossen sein. ber die Kosten für den Wiederaufbau wollen Architekt und Baudirektor keine Schätzungen abgeben. Die Schadenssumme liegt in einem zweistelligen Millionenbereich.

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