Straubing: Geisel wurde missbraucht

Er saß als Sex-Täter im Gefängnis Straubing - dann hielt er eine Therapeutin sieben Stunden in seiner Gewalt. Justizministerin Beate Merk enthüllte nach der Geiselnahme: Der Mann hat auch die Therapeutin missbraucht. Und zwar mehrmals.
von  Abendzeitung
Die JVA Straubing
Die JVA Straubing © dpa

STRAUBING - Er saß als Sex-Täter im Gefängnis Straubing - dann hielt er eine Therapeutin sieben Stunden in seiner Gewalt. Justizministerin Beate Merk enthüllte nach der Geiselnahme: Der Mann hat auch die Therapeutin missbraucht. Und zwar mehrmals.

Der Sexualstraftäter, der eine Therapeutin in der Justizvollzugsanstalt Straubing sieben Stunden lang als Geisel festgehalten hat, hat die Frau mehrere Male sexuell missbraucht. Das gab Justizministerin Beate Merk gestern bekannt.

Der 51-Jährige wurde wegen eines Sexualmords und einer Vergewaltigung verurteilt. Völlig unklar ist, wie der Mann trotz der strengen Sicherheitsvorschriften in den Besitz eines Messers kam.

Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) brach wegen der Geiselnahme eine private Ägyptenreise ab und flog zurück. In der Nacht zum Mittwoch hatte ein 51 Jahre alter Häftling erst nach sieben Stunden seine Therapeutin wieder freigelassen.

Der Geiselnehmer sitzt lebenslang wegen seiner Sex-Verbrechen

Der Mann hatte die Psychologin mit einem Messer bedroht und auf der sozialtherapeutischen Abteilung der Justizvollzugsanstalt (JVA) seit Dienstagabend gefangen gehalten.

Der 51-Jährige hatte während der Geiselnahme Forderungen gestellt, die zunächst von den Ermittlern nicht konkretisiert wurden. Polizeipsychologen war es gelungen, den Schwerverbrecher nach langen Verhandlungen zum Aufgeben zu bewegen. Der Mann sitzt in Straubing eine lebenslange Haftstrafe ab.

Während der Geiselnahme wurde die JVA umstellt. Ein Spezialeinsatzkommando, das für eine mögliche Erstürmung des Gebäudes bereitstand, brauchte allerdings nicht mehr eingreifen. Die 49 Jahre alte Psychologin wurde nach ihrer Befreiung von Kollegen betreut.

Erst im Oktober war es in Straubing zu einer tödlichen Messerstecherei zwischen Gefangenen gekommen. Ein 34-Jähriger starb eine Woche nach der gewalttätigen Auseinandersetzung, ein weiterer Gefangener wurde schwer und ein dritter Insasse leicht verletzt.

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