Strafbefehl nach tödlichem Hubschrauber-Unglück beantragt
Bamberg (dpa/lby) - Nach einem tödlichen Hubschrauber-Unglück im April in Unterfranken hat die Staatsanwaltschaft Bamberg gegen den Piloten einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Tötung beantragt. Der Soldat soll eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zahlen. Die Behörde geht nach eigenen Angaben vom Freitag davon aus, dass der Beschuldigte die Kollision des Bundeswehrhubschraubers mit dem Tower und damit den Tod eines Flugplatzmitarbeiters bei gebotener Sorgfalt hätte vermeiden können.
Der Transporthubschrauber mit vier Soldaten an Bord hatte Anfang April 2018 auf dem Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt eine Zwischenlandung eingelegt, um zu tanken. Während er zur Tankstelle rollte, stießen die laufenden Rotorblätter gegen den Tower. Trümmerteile flogen durch die Luft, die einen 61-jährigen Flugplatzmitarbeiter trafen und tödlich verletzten. Die Hubschrauberbesatzung blieb unverletzt. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Piloten unter anderem vor, mit dem Hubschrauber auf dem Flugplatz gelandet zu sein, obwohl dieser für den Hubschraubertyp ungeeignet gewesen sei.
Das Ermittlungsverfahren gegen einen Bordmechaniker, der zum Zeitpunkt des Unfalls zur Seite Ausschau gehalten hatte, wurde den Angaben nach eingestellt. Er habe die Kollision aus seinem Blickwinkel nicht vorhersehen können, hieß es.