Stoppt endlich diese asozialen Vandalen!
In den letzten fünf Jahren stieg die Zahl der Fälle in Nürnberg um 24,4 Prozent! Am härtesten trifft es die Bahnen.
NÜRNBERG Von Abfalleimern bis zu öffentlichen Toiletten, von Schaukeln bis zu Straßenschildern und von Bussen bis hin zu ganzen S-Bahn-Zügen – die Vandalen machen vor nichts halt. Allein in Nürnberg stieg die Sachbeschädigung auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen in den letzten fünf Jahren um 24,4 Prozent auf 1686 Fälle pro Jahr. In Mittelfranken registrierte die Polizei fast 5800 Delikte – ein neuer Höchststand! Die Schäden, die die oft alkoholisierten Täter bei VAG, der Stadt Nürnberg und der Bahn im Großraum hinterlassen, sind beträchtlich und summieren sich jährlich auf über 4,8 Millionen Euro.
Die Stadt
Ob komplett zertrümmerte Anlage, ein abgerissener Wasserhahn oder (nur) ein mutwillig verstopftes Klo, das zum Überlaufen gebracht wurde: Die Reparaturen der 35 öffentlichen Toiletten schlagen mit 150.000 Euro zu Buche. „Nicht eingerechnet sind die Personalkosten“, betont Hans-Peter Kauppert, Sprecher vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum der Stadt Nürnberg. Abgefackelte, verschmierte und runtergerissene Abfalleimer und Papierkörbe kosten jährlich 60.000 Euro, der Wiederaufbau eingetretener Zäune und zerstörter Parkbänke 40.000 Euro. Die Sachschäden an Spielplätzen machen mit Personalkosten 100.000 Euro aus.
Insgesamt kostet die sinnlose Zerstörungswut allein in diesen Bereichen den Steuerzahler jährlichen mindestens 350.000 Euro – und da ist noch kein einziges Graffiti und kein umgetretenes oder beklebtes Schild enthalten.
Die VAG
„Bis zu 10.000 Euro kostet die VAG die Entfernung eines Graffities von einer U-Bahn“, sagt Pressesprecherin Stefanie Heumann. 63 Fälle, mehr als täglich einen, zählten die Verkehrsbetriebe in der Stadt. Schaden: 33.000 Euro. Dazu kommen 70 Vorfälle in Straßenbahn und Bussen (84.000 Euro) und die Reparaturen von Fahrkartenautomaten für 14000 Euro. Der dickste Hammer sind aufgeschlitzte Sitze: Sie alleine kosten 370.000 Euro und 2500 Arbeitsstunden!
Der VGN
Am härtesten trifft der Vandalismus die Bahn: Allein im VGN-Gebiet summiert sich der Schaden auf 3,5 Millionen Euro! Allein ein zerstörter Sitz kostet 200 Euro, die Reparatur eines aufgeschnittenen Faltbalgs zwischen den Waggons 3000 Euro. Ein zerstörter Touchscreen am Fahrkartenautomaten schlägt mit 500 Euro zu Buche.
Den Schmierern, Schlitzern und Sprayern drohen Geld- und Haftstrafen. Dazu kommt der zivilrechtliche Aspekt: Die meist männlichen, jugendlichen Täter müssen für ihren Schaden haften. Das wird einen 15-Jährigen teuer zu stehen kommen: Um bei den Bahnkontrolleur zu täuschen, hatte er die Displays mit Feuer zerstört. Eine besonders teure Art der Schwarzfahrerei, die ihn jetzt mehrere tausend Euro kosten wird! Andrea Uhrig
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