Stiftung wirbt nach Corona-Wahl für mehr Briefwahlen

München (dpa/lby) - Die Bertelsmann Stiftung sieht die bayerische Kommunal-Stichwahl am vergangenen Wochenende als Modell für eine Ausweitung der Briefwahl in Deutschland. Die Stiftung hatte bereits vor vier Jahren dafür geworben, den Bürgern in Deutschland generell die Wahlunterlagen ins Haus zu schicken.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein Stimmzettel zur OB-Stichwahl von München liegt auf einem Tisch. Foto: Felix Hörhager/dpa/Illustration/Archivbild
dpa Ein Stimmzettel zur OB-Stichwahl von München liegt auf einem Tisch. Foto: Felix Hörhager/dpa/Illustration/Archivbild

München (dpa/lby) - Die Bertelsmann Stiftung sieht die bayerische Kommunal-Stichwahl am vergangenen Wochenende als Modell für eine Ausweitung der Briefwahl in Deutschland. Die Stiftung hatte bereits vor vier Jahren dafür geworben, den Bürgern in Deutschland generell die Wahlunterlagen ins Haus zu schicken. Die Stichwahl im Freistaat fand nun wegen der Corona-Krise kurzfristig nur als Briefwahl statt. Im Ergebnis war die Wahlbeteiligung oftmals höher als beim ersten Durchgang zwei Wochen zuvor, als die Wahllokale noch geöffnet waren.

Auf die damalige Initiative der Bertelsmann Stiftung habe es keine große Resonanz in Deutschland gegeben, sagte Robert Vehrkamp, Demokratieexperte der Stiftung. Er hofft, dass das Thema nun durch die Bayernwahl wieder in Gang kommt. Bei den für 13. September 2020 geplanten Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen könnten ebenfalls allen Wählern die Unterlagen zugeschickt werden.

Vehrkamp verweist auf Erfahrungen aus den USA, wonach mit dieser Methode die Wahlbeteiligung in den Kommunen signifikant gesteigert werden könne. "Der Effekt auf die Wahlbeteiligung ist eigentlich ziemlich unstrittig."

Das bayerische Innenministerium sieht die Wahl in der Krise aber nicht als Modell für die Zukunft. Das Bundesverfassungsgericht gehe von einem "Leitbild der Urnenwahl" aus, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Wenn nun künftig allen generell unaufgefordert Briefwahlunterlagen zugesendet würden, wäre das daher mit einem erheblichen verfassungsrechtlichen Risiko verbunden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.