Steckenberglift: Skifahrer stirbt bei Meisterschaft
München - Tiefe Trauer und Bestürzung beim WSV-Peiting-Ramsau. Die Vereinsmeisterschaften des Ski-Clubs endeten am Samstag mit einer schrecklichen Tragödie. Direkt im Zieleinlauf verunglückte eine Teilnehmer tödlich. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Gerhard I. ist seit 20 Jahren Skilehrer. In seiner Freizeit ist er bei dem Ski-Club in Unterammergau aktiv. Der 52-jährige Elektriker ist der technische Leiter des Vereins. Er gilt als exzellenter Skifahrer und auch mit Wettkämpfen kennt er sich bestens aus.
Bei den Peitinger Meisterschaften im Riesenslalom am Steckenberglift ist er am Samstag wieder am Start. Die Schneeverhältnisse sind hervorragend. Die Piste perfekt präpariert und griffig. Ideale Bedingungen für die Läufer.
Gegen 12.30 Uhr geht Gerhard I. an den Start. Nach dem ersten Lauf liegt er in Führung. Die Skimeisterschaft 2015 in Peiting ist zum Greifen nahe. Im oberen Teil der Strecke läuft für ihn alles glatt. „Er hatte ein hohes Tempo drauf“, berichten Zeugen.
Doch im unteren Teil der Piste, passiert es. Etwa 20 Meter vor dem Zieleinlauf, Gerhard I. hat gerade das letzte Tor passiert, stürzt der 52-Jährige. Er überschlägt sich, rutscht weiter bis ins Ziel und bleibt regungslos im Schnee liegen.
Im Publikum stehen Freunde und Familie des 52-Jährigen. Alle schreien entsetzt auf. Sofort sind Helfer zu Stelle. Das Rennen wird unterbrochen.
Ein Notarzt kümmert sich um den Verletzten. Gerhard I. wird mit einem Helikopter ins Unfallkrankenhaus Murnau geflogen. Gegen 16.30 Uhr dann die schreckliche Nachricht. Gerhard I. hat es nicht geschafft. „Er hatte schwere innere Verletzungen“, erzählt Michael Motz, Vorstand beim WSV Peiting-Ramsau.
Psychologen des Kriseninterventionsteams kümmern sich um Angehörigen und Freunde. Beim Verein sind alle geschockt. Wie konnte es zu dem tödlichen Unfall kommen? Er habe die Ski kurz vor dem Ziel verkantet, sagt ein Polizeisprecher am Sonntag. Beim Ski-Club Peiting-Ramsau mag man das nicht glauben. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm so ein Fehler unterlaufen ist“, sagt Michael Motz. Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen. „Nach ersten Erkenntnissen ist der 52-Jährige ohne Fremdeinwirkung gestürzt“, sagt Polizeibergführer Walter Schmid. Eine Untersuchung der Unfallstelle hat ergeben, dass die Streckenführung nicht für den Sturz verantwortlich ist. „Der Kurs ist von Kindern und Erwachsenen befahren worden, keiner hatte Probleme“, sagt ein Polizeisprecher.
Der tödliche Ski-Unfall am Steckenberg ist bereits der zweite innerhalb einer Woche. Am Faschingsdienstag starb ein 26 Jahre alter Waakirchner am Brauneck.
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