Start ins neue S-Bahn-Zeitalter – er war noch etwas holprig ...

Das Streckennetz wächst um vier neue Linien von 67 auf 224 Kilometer. Doch die Bauarbeiten sind noch nicht fertig. Außerdem fehlen moderne Züge, der Streit um die Trasse durchs Knoblauchsland schwelt weiter
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Ungewohnte Zuganzeige: Die S-Bahn fährt seit dem Wochenende auch nach Ansbach. Aber es klappt noch nicht alles.
News5 Ungewohnte Zuganzeige: Die S-Bahn fährt seit dem Wochenende auch nach Ansbach. Aber es klappt noch nicht alles.

Das Streckennetz wächst um vier neue Linien von 67 auf 224 Kilometer. Doch die Bauarbeiten sind noch nicht fertig. Außerdem fehlen moderne Züge, der Streit um die Trasse durchs Knoblauchsland schwelt weiter

NÜRNBERG Der Termin hätte sich für eine große Feier angeboten: 175 Jahre nach der Fahrt der ersten deutschen Eisenbahn am 7. Dezember 1835 von Nürnberg nach Fürth startet die Metropolregion in die S-Bahn-Zukunft! Doch der Weg dorthin ist holpriger, als sich die Bahn-Bosse das gedacht haben. Deshalb gab’s am Sonntag auch keinen Festakt. Allerdings feierte der Konzern den Adler-Geburtstag mit vielen Aktionen am Hauptbahnhof und im Verkehrsmuseum.

Dass die Bahn zurzeit lieber in die Vergangenheit als in die Gegenwart blickt, hat einen einfachen Grund: Ihr Großprojekt rund um Nürnberg – vier neue Linien, Streckenzuwachs von 67 auf 224 Kilometer, 400 Millionen Euro Investitionen – wurde nicht fertig! An vielen Baustellen wird auch nach drei Jahren offizieller Bauzeit noch gearbeitet.

„Bahnkunden müssen sich weiter auf Verzögerungen, Schienenersatzverkehr und Provisorien einstellen“, klagt deshalb Thomas Schimpf vom Fahrgastverband Pro-Bahn. „Das Projekt ist der große Wurf, ein Quantensprung. Aber die Umsetzung ist doch ziemlich peinlich.“

S-Bahnen sind nach dem neuen Fahrplan dreimal stündlich nach Ansbach, Hartmannshof, Neumarkt/Oberpfalz sowie Forchheim und Bamberg unterwegs. Allerdings können in der ersten Woche noch keine Züge auf der Hauptachse zwischen Nürnberg und Fürth verkehren. An vielen Streckenabschnitten und Bahnhöfen wird noch gewerkelt. An einige Bahnhöfen fehlen Aufzüge oder Beleuchtung, 19 von 74 Stationen im Großraum sind noch nicht barrierefrei.

Und an modernen Bahnen fehlt es ebenfalls: An den 42 neubestellten Regionalzügen gab es Probleme mit der Technik und der Software. Sie können frühestens im Sommer zum Einsatz kommen. Derzeit rollt Ersatzmaterial, das die Bahn aus ganz Deutschland nach Franken geholt hat. Und: Die Städte Nürnberg und Fürth streiten noch immer über den Verlauf der Trasse durchs Knoblauchsland.

Trotzdem spricht Bahnsprecher Franz Lindemair von einem „im Großen und Ganzen problemlosen Start“. Lediglich zwischen Fürth und Forchheim seien einige Fahrten ausgefallen, weil zwei S-Bahnen Störungen an den Türen gehabt hätten. mir/dpa/azn

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