Starnberger See: Das nächste Opfer an der Todeswand
Ein Weilheimer Tauchlehrer (42) wird tot aus dem Starnberger See geborgen – nahe der berüchtigten Allmannshauser Steilwand. Es ist der zweite tödliche Unfall binnen 14 Tagen
BergDabei war der Mann aus dem Kreis Weilheim-Schongau kein Anfänger – sondern Tauchlehrer. Während der Wiederbelebung ist noch sein 29-jähriger Schüler im Wasser. Ein Rettungstaucher begleitet den jungen Mann langsam nach oben. Körperlich fehlt ihm nichts. „Aber er steht unter Schock“, sagt Roeske.
Wie der Tauchlehrer starb, ist unklar. Eine Obduktion soll nun klären, was da unten, 60 Meter unter der Oberfläche des Starnberger Sees, wirklich geschehen ist.
Laut Polizei hatten sich Lehrer und Schüler in dieser Tiefe aus den Augen verloren. Sie waren auf einem Tauchgang an der Allmannshauser Steilwand. Die ist beliebt bei Tauchern, hier geht es fast 90 Meter hinab – und das in der Dunkelheit.
Die Steilwand ist aber auch sehr gefährlich: Seit 1994 starben an dieser Stelle zwölf Taucher, zuletzt die Münchner Apothekerin Dorothee H. (29, AZ berichtete). Und jetzt der Weilheimer. Vor drei Jahren sind die Sicherheitsbestimmungen verschärft worden. Die Profi-Taucher in der Umgebung sind entsetzt – und zugleich verunsichert. Ein Tauchsportler sagt der AZ: „So tragisch der Unfall ist – er ist auch für uns nicht gut. Das Letzte, was uns fehlt, ist, dass die Wand jetzt gesperrt wird.“
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