Stadtbibliothek wird nicht neu geplant

Ein Fachgespräch über den umstrittenen Entwurf glättete einige Wogen...
von  Abendzeitung

Ein Fachgespräch über den umstrittenen Entwurf glättete einige Wogen...

NÜRNBERG Die Altstadtfreunde sind enttäuscht. Architekt Dietrich Kappler hat den umstrittenen Entwurf für die Erweiterung der Stadtbibliothek nicht umgeplant. Auch die Fassade hat er nur in Details verändert. „Ich hätte mir mehr erwartet“, sagte Karl-Heinz Enderle vom Vereins-Vorstand im Fachgespräch, der mit OB Ulrich Maly (SPD) am Freitag die Wogen glätten wollte.

Die CSU bestand zwar weiterhin auf ein öffentliches Hearing über den Entwurf. Maly schloss zwar eine weitere öffentliche Veranstaltung nicht aus. Er betonte allerdings auch, dass es zwar einen Diskurs über Architektur geben müsse. „Aber wir kommen an die Grenze der Demokratie, wenn über ein urheberrechtliches Werk entschieden wird. Wir stimmen im Stadtrat ja auch nicht über den Spielplan des Theaters ab.“

Die Mehrheit der Stadträte steht hinter dem Entwurf

Die Gestaltung sei Handwerk des Architekten, so Maly. „Und ich finde es legitim, dass an dieser Stelle Architektur aus den Jahren 2010, 2011 und 2012 stattfinden kann.“ Die Größe des Gebäudes sei durch die Vorgaben des Stadtrats bedingt, eine zentrale Stadtbibliothek zu schaffen. Weil Zuschüsse fließen und bereits beim Bau des CineCittà im Untergrund Depots errichtet wurden, „ist der point of no return an vielen Stellen schon überschritten“.

Von den Architektenverbänden kam Zustimmung zum Kappler-Entwurf. Er sei die richtige Antwort auf den Stilmix und die großen Gebäude (Parkhaus, Nürnberger Akademie, Norishalle) im Umfeld.

Die Altstadtfreunde überzeugte das nicht. Ihnen ist der 55 Meter lange Bau zu massiv, die Fassade zu unruhig. Doch Kappler wird nicht neu planen. Die Mehrheit der Stadträte steht hinter seinem Entwurf. Künftig soll es bei Großprojekten häufiger Architekten-Wettbewerbe geben. mir

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