Stadt-Computer kaputt: Nichts ging mehr!

Super-GAU im Strom- und Daten-Netz der Stadtverwaltung, Behörden mussten dicht machen. Die Ursache fürs Chaos konnte noch nicht ermittelt werden.
von  Abendzeitung

NÜRNBERG - Super-GAU im Strom- und Daten-Netz der Stadtverwaltung, Behörden mussten dicht machen. Die Ursache fürs Chaos konnte noch nicht ermittelt werden.

Gestern früh ging spätestens ab 8.45 Uhr gar nichts mehr in Nürnbergs Behörden: Der Dienst-PC von Oberbürgermeister Ulrich Maly stürzte ebenso ab wie die Anzeige der Schaltersäule im Einwohnermeldeamt, wo Dutzende Nürnberger darauf warteten, aufgerufen zu werden. Während sich ab halb 9 die Autofahrer in der KfZ-Zulassungsstelle in der Großreuther Straße die Beine in den Bauch standen, blieben Minuten später die Uhren im Rathaus stehen. Zu allem Unglück konnten sich die Behörden nicht mal untereinander über das Tohuwabohu austauschen: Auch das städtische Telefonnetz war eine Stunde lang tot.

Selbst die Notstromversorgung versagte

EDV-Experte Alois Geiger und seine 30 Techniker schraubten tagesfüllend an den Servern der Verwaltung herum – was das Chaos auslöste, konnte aber noch nicht ermittelt werden. Geiger spricht von einem „totalen Stromausfall“ im internen Netz, Rita Kamm-Schuberth, Sprecherin des Stromversorgers N-Ergie von „Spannungsschwankungen im Millisekundenbereich“. Für die sei aber die N-Ergie nicht verantwortlich, sondern Strom-Riese e.on, der das Höchstspannungsnetz betreibt.

Ob die Schwankungen und das Desaster bei der Stadt in Zusammenhang stehen, ist unklar. Besonders rätselhaft: Die „Unterbrechungsfreie Stromversorgung“ der Stadt (USV), die im Notfall einen Dieselgenerator aktiviert, sprang nicht an. Geiger: „Wir müssen das mit dem Hersteller klären.“ Frust bei den Bürgern, Freude über einen ungeplanten Urlaubstag bei vielen städtischen Mitarbeitern: Sie wurden von ihren Chefs kurzerhand heim geschickt. Steffen Windschall

Mehr über die Panne bei der Stadt lesen Sie am Donnerstag, 17. Juli, in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung.

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