Staatskanzlei stärkt Trachtlern in Messer-Debatte den Rücken
München (dpa/lby) - In der Messer-Debatte um eine Verschärfung des deutschen Waffengesetzes stärkt die bayerische Staatsregierung Trachtlern den Rücken. "Wir wollen unbescholtene Bürger, die in Traditionsvereinen das bayerische Brauchtum pflegen, nicht kriminalisieren oder an den Pranger stellen", teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag in München mit.
Hintergrund ist ein bundesweiter Gesetzentwurf, der vom Bundesrat geprüft wird. Dieser sieht unter anderem vor, dass das Mitführen von Messern an belebten Orten eingeschränkt oder verboten werden soll. Dabei geht es unter anderem um die Klingenlänge. Das Gesetz hätte auch Auswirkungen auf Auftritte von Trachtlern bei Volksfesten wie dem Münchner Oktoberfest, fürchtet der Bayerische Trachtenverband.
"Von einer derartigen Regelung wären auch bereits "Brotzeitmesser" betroffen. Das lehnen wir ab", sagte Herrmann. "Das Führen oder Tragen von Messern mit einer Klinge von mehr als zwölf Zentimetern in der Öffentlichkeit ist schon lange verboten. Es ist aber ausnahmsweise erlaubt, wenn es der Brauchtumspflege dient", sagte er. "Wir wollen, dass das auch so bleibt." Verbotszonen für Messer einzurichten, sei bereits heute möglich. In Bayern habe es aber bislang noch keinen Bedarf dafür gegeben.