Staatshilfe für die Bomben-Bauern?
Blindgänger in Äckern belasten Landwirte im unterfränkischen Giebelstadt. Die Räumung kostet 200.000 Euro...
GIEBELSTADT Hoffnung für die durch die teure Suche nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg extrem belasteten Bauern aus dem unterfränkischen Giebelstadt. Sie können eventuell mit finanzieller Hilfe des Freistaats rechnen. Es werde geprüft, dafür ausnahmsweise Mittel aus dem Haushalt für die Landwirtschaft zu nehmen, sagte ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums: „Möglicherweise könnte man da etwas machen.“ Die Kosten werden auf mehr als 200.000 Euro geschätzt.
„Der Fall ist eine Sondersituation“, sagte der Sprecher. Zum einen sei der ehemalige Flugplatz der Wehrmacht aufgrund dort durchgeführter Tests mit Düsenbombern besonders intensiv bombardiert worden, zum anderen hätten Landwirte im Zuge der Flurbereinigung ohne ihr Wissen unbelastete Grundstücke getauscht mit solchen, auf denen jetzt Bomben gefunden wurden.
So viele Blindgänger wie sonst nirgends in Bayern
Der Sprecher sagte, dass auch der Bund „vorsichtige Signale“ gesendet habe, sich an den Kosten der Beseitigung alliierter Kampfmittel zu beteiligen. Bis dato übernahm er diese nur, wenn es sich um Bomben oder Sprengstoff der Wehrmacht handelte.
In der Gemeinde im Landkreis Würzburg waren in den vergangenen Jahren so viele Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wie sonst nirgends in Bayern gefunden worden. Die Kampfmittelbeseitiger mussten bereits über 100 Bomben entschärfen.
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