Staatsanwalt pfändet 20 Millionen Euro!

NÜRNBERG Erst machte die Gesellschaft für erneuerbare Energien (GFE) mit fragwürdigen Methoden Kasse. Jetzt schlug die Staatsanwaltschaft zurück. Alle Konten der GFE-Führungscrew, Bargeld und Wertgegenstände wurden gepfändet. Nach AZ-Informationen soll sich der Wert auf mehr als 20 Millionen Euro belaufen.
Mit angeblich renditestarken Blockheizkraftwerken machte die Gesellschaft für erneuerbare Energien (GFE) mehr als 1000 Anlegern den Mund wässrig. In Wirklichkeit, so die Staatsanwaltschaft, war das vermeintlich lukrative Geschäft aber ein einziges gigantisches Betrugsmanöver nach dem so genannten Schneeball-System. Viele Anleger leisteten blind Vorauszahlungen – und schwemmten der GFE mehr als 50 Millionen Euro auf die Konten.
Nach der Verhaftung der GFE-Chefs und dem Zusammenbruch des Unternehmens unweit des Fernmeldeturms versucht nun die Staatsanwaltschaft, möglichst viel Geld wieder zurückzuholen. Zu diesem Zweck erwirkte die Behörde entsprechende Gerichtsbeschlüsse.
In mehreren Ländern, darunter die Schweiz und England, wurden Privat- und Firmenkonten leergefegt. Darüber hinaus wurden bei Durchsuchungen von Häusern und Wohnungen der Geschäftsführer und anderer leitender Angestellter alle verfügbaren Wertgegenstände und das Bargeld sichergestellt.
Die beschlagnahmten Gegenstände, die im Auftrag des Insolvenzgerichts zu Geld gemacht werden sollen, vermitteln einen Eindruck vom luxuriösen Lebensstil der GFE-Leute. Bei einem Mitarbeiter zum Beispiel wurden dutzendweise Uhren der Marken Rolex, Breitling und anderer Edel-Produzenten gefunden. Ein anderer ist seine Luxuskarossen der Marken Maserati und Bentley jetzt los.
Mit den sichergestellten Millionen sollen Ansprüche der Gläubiger befriedigt werden. Ein großer Teil der Gelder ist jedoch verschwunden. hr