SpVgg Greuther Fürth: Satte Geldstrafe für Würger Biliskov

Vierstellige Summe für guten Zweck. Aber der 33-Jährige bleibt nach Kopfstoß und Griff an den Hals von Teamkollege Allagui Kapitän. Heute entscheidet der DFB über eine mögliche Sperre.
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Gewürge in Worms: Erst Biliskovs Griff an Allaguis Hals, dann versetzte der Kapitän dem Stürmer auch noch einen Kopfstoß.
Wolfgang Zink Gewürge in Worms: Erst Biliskovs Griff an Allaguis Hals, dann versetzte der Kapitän dem Stürmer auch noch einen Kopfstoß.

Vierstellige Summe für guten Zweck. Aber der 33-Jährige bleibt nach Kopfstoß und Griff an den Hals von Teamkollege Allagui Kapitän. Heute entscheidet der DFB über eine mögliche Sperre.

FÜRTH Mit Köpfchen, aber komplett ohne Verstand – nur so lässt sich der kapitale Aussetzer beschreiben, den sich Fürths Kapitän Marino Biliskov beim 1:0-Duselsieg in Worms geleistet hatte. Dass sich die Fürther nur mit größter Mühe in Pokal-Runde zwei gerumpelt hatten, geriet fast zur Nebensache. Zu heftig war das Gefecht, das sich Biliskov mit Sami Allagui geliefert hatte (AZ berichtete).

Nach dem Halbzeitpfiff war Biliskov wild schimpfend auf Allagui zugestürmt und hatte den späteren Schützen des Siegtreffers heftig am Hals gepackt. Mit einem Handschlag, der auch als Ohrfeige durchgehen könnte, von Allagui aber als „Abwehrreaktion“ bezeichnet wird, befreite sich Sami aus dem Würgegriff. Da brannten beim 33-jährigen Biliskov endgültig die Sicherungen durch. Er verpasste Allagui einen Kopfstoß.

Allagui: "Ich habe da keine Schuld"

Während „Bili“ zwar behauptet, „ich habe immer eine Meinung“, diese aber gestern vorsichtshalber für sich behielt, äußerste sich Sami – nach Rücksprache mit der Fürther Chefetage – zu dem Eklat. „Bili hat sich bei mir vor der Mannschaft entschuldigt. Damit ist die Sache für mich vergessen.“ Was seinen Kapitän so in Rage gebracht hatte, konnte oder wollte er indes auch nicht erklären. „Er hat geschrien, aber ich habe kein Wort verstanden. Und er hat mich gewürgt, ich habe ihn weggestoßen. Ich habe da keine Schuld.“

Abwarten, was der DFB dazu sagt. Schiedsrichter Robert Kempter, der die Partie ohnehin ziemlich lax geleitet hatte, hat auf dem Spielberichtsbogen nichts vermerkt. Pech für Fürth, denn das Tarnmäntelchen „Tatsachenentscheidung“ fällt damit weg. Jetzt muss der DFB-Kontrollausschuss entscheiden. „Aktuell wird gerade das TV-Material gesichtet“, erklärte DFB-Sprecher Harald Stenger gegenüber der AZ. Mit einer Entscheidung in Sachen Sperre wird heute gerechnet.

Egal, wie die ausfällt, für den Würger von Worms wird die Attacke auf jeden Fall ein teures Nachspiel haben. „Bili muss für einen gemeinnützigen Zweck etwas spenden“, verriet Kleeblatt-Trainer Benno Möhlmann, dem eine Geldstrafe in vierstelliger Höhe vorschwebt.

Möhlmann: "Bilis Verhalten ist unentschuldbar"

Trotz des höchst unprofessionellen Verhaltens und Möhlmanns unmissverständlicher Wertung, „das ist unentschuldbar“, die Kapitänsbinde behält Biliskov. „Marino hat überreagiert. Aber das war eine einmalige Situation. Außerdem muss man sehen, dass er als Kapitän wusste, dass es ein sehr wichtiges Spiel war“, lässt Möhlmann wegen der Brisanz der Partie mildernde Umstände gelten. Von SpVgg-Präsident Helmut Hack war die Partie mit Blick auf die klamme Vereinskasse im Vorfeld zum „wichtigsten Spiel des Jahres“ erklärt worden. Eine Drucksituation, die der Trainer („die finanzielle Wichtigkeit wurde schon sehr stark unterstrichen“) vermutlich als nicht unbedingt hilfreich empfand.

So oder so. Möhlmann hat bis zum Auftakt in Kaiserslautern am Samstag (13 Uhr) noch genügend Baustellen: „Wir müssen jetzt die Dinge üben, die wir noch nicht können – und das sind aktuell noch relativ viele.“ Unter anderen: Nicht nur den Kopf, sondern auch den Verstand einzusetzen.Krischan Kaufmann

Mehr über die SpVgg Greuther Fürth lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Dienstag (4. August) und in der Sonderbeilage "Anpfiff" zum Bundesliga-Start am Freitag (7. August).

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