Spur der Verwüstung

Unwetter-Chaos in Westdeutschland: Heftige Regenfälle und ein Tornado halten Einsatzkräfte stundenlang in Atem
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Regen und Herbsttemperaturen: So sah der August größtenteils in Deutschland aus
dpa Regen und Herbsttemperaturen: So sah der August größtenteils in Deutschland aus

OSNABRÜCK/HEIDELBERG - Unwetter-Chaos in Westdeutschland: Heftige Regenfälle und ein Tornado halten Einsatzkräfte stundenlang in Atem

Die Sintflut dauerte in Osnabrück die ganze Nacht. Als um acht Uhr am Freitagmorgen der Regen über der 160000-Einwohner-Stadt nachlässt, waren hunderte Einsatzkräfte seit fast 24 Stunden im Einsatz: Die Wassermassen bedrohten Industrieanlagen, hunderte Keller standen unter Wasser, Straßen und Schienen wurden überflutet. Die Stadt rief Katastrophenalarm aus, Schulen blieben geschlossen.

Sturm, Starkregen, Hagel, Blitz und Donner: Außer in Osnabrück hat Regentief „Cathleen“ auch in anderen Teilen Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens für Chaos gesorgt. Schwere Schäden auch in Bad Salzuflen: Dort entwurzelte ein Tornado bereits am Donnerstagabend meterdicke Bäume, wirbelte Dachziegel durch die Luft und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Verletzt wurde niemand.

Allein in Nordrhein-Westfalen fiel innerhalb eines Tages dreimal so viel Regen wie sonst in einem Monat: 187,5 Liter pro Quadratmeter. Der Ort Stadthagen rund 40 Kilometer westlich von Hannover mit mehr als 22 000 Einwohnern stand seit Donnerstagabend unter Wasser. Das Stadtgebiet wurde von den Einsatzkräften komplett abgesperrt, weil das Wasser in den Straßen rund 30 Zentimeter und höher gestiegen war.

In Osnabrück stieg der Fluss Hase auf 2,54 Meter, „ein Pegelstand wie noch nie in der Geschichte der Stadt“, sagte Sven Jürgensen, Sprecher der Stadt. 500 Keller stünden unter Wasser, zudem wurden Häuser unterspült. Aus Sorge vor neuen Flutwellen wurden Bewohner in gefährdeten Gebieten dazu aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und ihre Keller zu räumen.

Ähnliche Szenen in Rheine im Kreis Steinfurt: Durch Unterspülungen drohten Gebäude einzustürzen, das Dach eines Gewerbetriebes brach zusammen. Mehrere Regenrückhaltebecken liefen über, einige Pumpwerke fielen aus. Durch die heftigen Unwetter wurden verschiedene Bahnstrecken gesperrt – sowie ein Abschnitt der A30.

Das Unwetter setzte auch Teilen von Baden-Württemberg stark zu: 7000 Menschen saßen im Dunkeln, als bei Gammertingen Bäume auf Leitungen stürzten und die Stromversorgung lahm legten.

Auch in Heidelberg, wo bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter fielen, stürzten zahlreiche Bäume um, Gullys wurden aus der Straße gehoben. Ein Baum stürzte auf ein Haus. In Mannheim liefen rund 80 Keller mit Wasser voll, Polizei und Feuerwehr waren im Dauereinsatz. va

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