Spürnase Rocco rettet junge Frau vor dem Kältetod
Polizeihund fand eine vermisste 19-Jährige in Oberfranken gerade noch rechtzeitig: Sie hatte nachts die Orientierung verloren.
MARKTREDWITZ Für Schäferhund Rocco war es nur ein Spiel, für sein Herrchen Polizeihauptmann Michael Meichsner ein ganz normaler Dienst – und für eine junge Frau aus Marktredwitz (Kreis Wunsiedel) die Rettung vor dem Kältetod. Sie hatte sich bei eisigen Temperaturen nachts auf dem Heimweg verlaufen. Meichsner und sein vierbeiniger Kollege vom Einsatzzug Hof fanden die völlig entkräftete Frau gerade noch rechtzeitig.
Martina M. (19, Name geändert) hatte sich nach einer Veranstaltung zu Fuß auf den Heimweg gemacht, zwei, drei Kilometer querfeldein. Eigentlich kein Problem, doch nachts im Nebel bei Temperaturen von minus vier Grad verlor die 19-Jährige die Orientierung. Verzweifelt rief sie per Handy daheim bei ihrer Mutter an, die sich bereits große Sorgen machte.
Die bereits stark unterkühlte Frau war am Ende ihrer Kräfte
„Mehrere Streifenbesatzungen und ein Polizeihundeführer suchten einige Zeit zunächst vergeblich nach der jungen Frau“, schildert Polizeisprecher Willi Wehner. Doch dann erweckte eine Spur im Schnee die Aufmerksamkeit von Michael Meichsner. Er setzte Rocco auf die Fährte. Der dreijährige Rüde ist als Feinspuren-Suchhund ausgebildet. Mit seiner Hundenase – sie hat etwa 200 Millionen Riechsinneszellen, ein Mensch besitzt gerade zehn Millionen – hat er bereits zwei Menschenleben gerettet. Und auch diesmal konnte Rocco die Spuren verfolgen.
Kurz darauf hörte sein Herrchen schon die Hilferufe der Vermissten. Die bereits stark unterkühlte Frau war am Ende ihrer Kräfte und kniete an einem Baum. Nur wenige Meter von mehreren Teichen entfernt. „Wäre sie in der Dunkelheit und dem Nebel nur ein paar Schritte weitergelaufen, wäre sie womöglich in den Teich gefallen und ertrunken“, so Wehner.
Martina M. wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. au
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