Sprengstoff und Schusswaffen bei illegalen Waffenhändlern gefunden
NÜRNBERG - Zwei illegale Waffenhändler sind der Kripo Nürnberg nach mehrmonatigen Ermittlungen ins Netz gegangen. Die beiden Männer hatten zahlreiche Waffen und Sprengstoff gebunkert und diese teilweise selbst hergestellt.
Bei einer Razzia am Mittwoch in neun Gebäuden wurden die 41 und 46 Jahre alten Männer festgenommen und ein umfangreiches Waffenarsenal sowie Sprengstoff beschlagnahmt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Ein politischer Hintergrund für die Taten sei nicht erkennbar.
Im Anwesen des 41-Jährigen im Bereich Tauberbischofsheim in Baden-Württemberg hoben die Ermittler ein großes Waffenlager aus. Insgesamt wurden 19 Pistolen, 12 Gewehre, über 1000 Schuss Munition, Schalldämpfer, mehrere Sprengzünder, eine Handgranate sowie rund drei Kilo Sprengstoff sichergestellt. Wegen der besonderen Gefährlichkeit des Explosivstoffe entsorgten Spezialisten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg diese durch kontrollierte Sprengung noch am Fundort.
Der Festgenommene, der als Sportschütze legal vier Schusswaffen besitzt, steht in dringendem Verdacht, ohne Erlaubnis Schusswaffen hergestellt und auch bearbeitet zu haben. Bei ihm wurde eine komplette Waffenwerkstatt entdeckt. Gegen den Mann wurde Haftbefehl wegen Verdunkelungsgefahr erlassen. Sein Komplize kam wieder auf freien Fuß.
Den beiden Haupttatverdächtigen wird insbesondere der illegale Erwerb und das Überlassen von Schusswaffen an Nichtberechtigte vorgeworfen. Auf dem Anwesen des 46-Jährigen im Landkreis Neustadt/Aisch wurde zudem eine Cannabis-Plantage entdeckt. Er muss sich deshalb auch noch wegen Drogenhandels verantworten. Bei der Razzia ergaben sich Verdachtsmomente gegen weitere Personen wegen illegalen Waffenbesitzes.
ddp
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