Sprengstoff-Razzia in fünf Bundesländern

Bei einer Razzia in fünf Bundesländern, darunter auch Bayern, haben Ermittler kiloweise Chemikalien zur Sprengstoffherstellung sowie Waffen sichergestellt. Der mutmaßliche Haupttäter hatte sich bereits ins Ausland abgesetzt.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Polizei sucht nach dem Mann, der den Amerikaner niederschlug.
Berny Meyer Die Polizei sucht nach dem Mann, der den Amerikaner niederschlug.

MÜNCHEN - Bei einer Razzia in fünf Bundesländern, darunter auch Bayern, haben Ermittler kiloweise Chemikalien zur Sprengstoffherstellung sowie Waffen sichergestellt. Der mutmaßliche Haupttäter hatte sich bereits ins Ausland abgesetzt.

Gegen sechs Beschuldigte wurden nach der Aktion am Mittwoch Strafverfahren eingeleitet, wie das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag mitteilte. Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Behörden aus. Zwei Personen vernahmen die Ermittler nur als Zeugen, da bei ihnen nur Sprengstoffgrundstoffe gefunden wurden, deren Besitz nicht strafbar ist. Der mutmaßliche Haupttäter hat sich den Angaben zufolge bereits vor einem Jahr ins Ausland abgesetzt.

Rund 40 Ermittler durchsuchten unter Federführung des LKA und der Staatsanwaltschaft Regensburg zeitgleich in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen acht Wohnungen von Abnehmern des Chemikalienverkäufers. Der 42-jährige mutmaßliche Haupttäter hatte fünf Jahre lang von 2003 bis 2008 über ein Online- Portal Chemikalien im Internet an die Sprengstoff- und Feuerwerkerszene verkauft. Er bot Sprengstoffgrundstoffe ebenso wie Ammoniumperchlorat an, das als Explosivstoff unter das Sprengstoffgesetz fällt.

Von den Käufern seien keine Alters- oder Verwendungsnachweise verlangt worden. Der Versand sei über einen 38-jährigen Mittelsmann gegangen – mit falschen Absenderpersonalien und falscher Paketinhaltsangaben. Dort wurden bereits bei einer früheren Durchsuchung unter anderem zehn Kilogramm Ammoniumperchlorat gefunden, auch gegen ihn läuft ein Verfahren.

Am Mittwoch wurden Wohnungen von Käufern durchsucht. Dabei fanden die Fahnder Sprengstoffgrundstoffe wie Chlorate und Nitrate sowie Ammoniumperchlorat. In Rheinland-Pfalz und Bayern entdeckten die Ermittler auch selbst gebaute Schießkugelschreiber, einen Revolver und 30 Schreckschusswaffen. In Rheinland-Pfalz brachten Spezialisten eine 70-Gramm-Mischung in unmittelbarer Nähe des Fundorts zur Explosion – das Gemisch sei hochbrisant gewesen. Bei einem anderen Objekt seien vier Kilogramm Kaliumperchloratmischungen kontrolliert abgebrannt. Ein Transport der Mischungen wäre zu gefährlich gewesen, hieß es. (dpa)

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.