Sportflieger scheitert als Haschisch-Kurier

WÜRZBURG - Einen besonderen Coup wollte ein Dealerring aus Würzburg landen. Die Männer heuerten einen Sportpiloten an, schickten ihn mit mehreren tausend Euro nach Spanien. Er sollte kiloweise Hasch besorgen. Am Flughafen klickten die Handschellen.
Ende April wollte ein mindestens sechsköpfiger Dealerring aus dem Raum Würzburg einen besonderen Coup landen. Sie heuerten einen 34-jährigen Mann aus Mittelfranken an, der ein Sportflugzeug und eine Fluglizenz besaß. Die Dealer statteten den Piloten mit mehreren tausen Euro aus, schickten ihn nach Spanien. Dort sollte er von einem Deutschen 17 Kilo Haschisch bekommen und das Rauschgift nach Deutschland schmuggeln.
Der Deal scheiterte daran, dass der Deutsche in Spanien die geforderte Rauschgiftmenge nicht rechtzeitig beschaffen konnte. Der Pilot flog unverrichteter Dinge zurück - nichtsdestotrotz wartete auf einem kleinen Flughafen bei Stuttgart schon die Polizei auf ihn. Eine Spezialeinheit nahm den Mann fest, die Polizei vermutete, dass der Pilot bewaffnet sei.
Wenige Stunden später wurde in Würzburg ein 42-Jähriger festgenommen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei eine scharfe Pistole und Munition - beides war hinter einer Holzdecke versteckt. Außerdem klickten die Handschellen für einen 31-Jährigen sowie einen Komplizen in Würzburg (39). Vier Personen sitzen nun in U-Haft. Der 39-Jährige wurde in die geschlossene Abteilung eines Bezirkskrankenhauses eingeliefert.