Zehn Drohnen über Militärflugplatz in Bayern: Polizei schließt Spionage nicht aus

Immer wieder werden bei Kasernen und ähnlichen Einrichtungen verbotene Drohnenflüge bemerkt. Eine Spionage Russlands wird nicht ausgeschlossen. Nahe Ingolstadt kommt es nun zu einer Häufung der Fälle.
AZ/ dpa |
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Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. Bei den Militärstandorten im Raum Ingolstadt kommt es seit Dezember zu einer Häufung von illegalen Drohnenflügen. (Archivbild-Illustration)
Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. Bei den Militärstandorten im Raum Ingolstadt kommt es seit Dezember zu einer Häufung von illegalen Drohnenflügen. (Archivbild-Illustration) © Felix Kästle/dpa

Manching – Bis zu zehn Drohnen haben am Sonntagabend den Militärflugplatz in Manching bei Ingolstadt überflogen. Das teilte die Polizei am Montag mit. Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) hat die Ermittlungen übernommen und bittet in einem Zeugenaufruf um Mithilfe. Die Ermittlungsbehörden schließen einen Spionageakt im Kontext des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine nicht aus.

Zuletzt sei das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Sonntagabend gegen 19 Uhr über Drohnensichtungen innerhalb des militärischen Sicherheitsbereichs in Manching informiert worden. Es habe sich um bis zu zehn Drohnen gehandelt, die über den Platz flogen. Trotz Fahndung mittels Hubschrauber konnten die Verantwortlichen nicht gefunden werden, hieß es von der Polizei.

Verbotene Aufnahmen der Militäranlage?

Schon im Dezember hatte es Drohnensichtungen über dem Flugplatz gegeben, die letzte am 1. Weihnachtsfeiertag. Auch das Militärgelände in Neuburg an der Donau war betroffen: am 17. Dezember wurden dort gegen 6.30 Uhr drei Drohnen gesichtet.

Die Ermittler vermuten, dass die Drohnen verbotene Aufnahmen der Militäranlagen anfertigen. Immer öfter werden in Deutschland Drohnen über Militärstützpunkten gesichtet. Im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sei nicht auszuschließen, dass militärische Einrichtungen und Rüstungspartner beziehungsweise -unternehmen ausgespäht würden, hieß es von der Polizei. Deshalb würden umfangreiche Fahndungsmaßnahmen durchgeführt.

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Polizei bittet um Mithilfe

In Manching arbeitet die Wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr, die bestellte Fluggeräte für die Luftwaffe testet. In Neuburg ist das Taktische Luftwaffengeschwader 74 stationiert, das mit seinen Eurofightern von dort aus rund um die Uhr den süddeutschen Luftraum überwacht.

Um die Verantwortlichen zu ermitteln, bittet das Bayerische Landeskriminalamt um Mithilfe. Wem verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind oder wer etwas Auffälliges wahrgenommen hat, solle sich an das Bayerische Landeskriminalamt unter 089/12120 oder jede andere Polizeidienststelle wenden.

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16 Kommentare
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  • Bongo am 15.01.2025 15:16 Uhr / Bewertung:

    Antwort an SL:
    Was heißt „bedrohen“. Ist das Filmen einer Kaserne oder eines Übungsplatzes eine Bedrohung?
    Nach jetziger Rechtslage nicht und deshalb ist ein Abschuss nicht möglich.

  • SL am 15.01.2025 18:03 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bongo

    Also das Filmen einer wehrtechnischen Dienststelle ist sehr wohl eine Bedrohung. Natürlich habe nicht das nötige Basiswissen wie Sie als renommierter Kommunalpolitiker und mit Orden überhäufter Ehrenamtler.

  • HanneloreH am 15.01.2025 15:03 Uhr / Bewertung:

    Ich denke gerade an dieses Gerät, dass unser bayrischer Innenminister in der Allianz Arena zur EM vorgestellt hat. War das dann doch nur eine Attrappe? Oder warum wird das Ding nicht eingesetzt.

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