Spiels noch einmal, Supertramp...

Beim Konzert vor 2500 Besuchern in der Nürnberger Arena beschwörten die Softrocker von Supertramp die alten Zeiten herauf
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Seit 40 Jahren ein "Supertramp": Rick Davies
News5/Glaeser Seit 40 Jahren ein "Supertramp": Rick Davies

Beim Konzert vor 2500 Besuchern in der Nürnberger Arena beschwörten die Softrocker von Supertramp die alten Zeiten herauf

Wie traurig, ja, wie betrüblich die Retrospektive einer vierzigjährigen Erfolgsgeschichte ausfallen kann, das zeigten am Mittwochabend die Softrocker von Supertramp. Gerade einmal 2500 Leute verirrten sich in die Nürnberger Arena. Dabei sollte die „Tour 70-10“ zum vierzigsten Geburtstag der Band nur das Beste vom Besten liefern, geballt an einem zweistündigen Konzertabend. Das taten denn auch die drei verbliebenen Bandveteranen Rick Davies, John Helliwell und Bob Siebenberg und spielten brav alle großen Nummern. Natürlich mit dem A-200-Wurlitzer, dem elektroakustischen Markenzeichen aller Supertramp-Songs. Das kleine Ding sah ein wenig verloren aus neben all den Instrumenten: ein Flügel, ein Keyboard, ein Elektroklavier sowie zwei Melodicas standen da, und das waren erst die Tasteninstrumente. Der Anblick des kleinen Klimperkastens inmitten des edlen Instrumentarium war sinnbildlich für das ganze Konzert: „Give a Little Bit“, „Take a Long Way Home“, „The Logical Song“ – all diese großartigen Lieder mit ihrem charmant- unbeholfenem Soundgewand bekamen ein akustisches Facelifting verpasst, bis sie völlig steril klangen.

Die seltenen großen Momente entstanden immer dann, wenn die Band Mut zum Anachronismus zeigte. Wenn zu einem schmalzigen Saxophonsolo von John Helliwell auf der Leinwand im Hintergrund Impressionen aus Los Angeles gezeigt wurden mit dem berühmten Hollywood-Schriftzug und blinkenden Leuchtreklamen – Attribute, die vor dreißig Jahren einmal für das moderne Amerika standen. Magische Momente entstanden aber auch, wenn Gabe Dixon oder Jesse Siebenberg zum Zuge kamen und Hymnen wie „Breakfast In America“, „It’s Raining Again“ oder „Dreamer“ besangen. Da gab es dann kein Song-Facelifting mehr. Dann sangen Vertreter der jüngeren Generation einfach nur beherzt die wunderschönen Melodien einer vergangenen Zeit. mt

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