Spiel vor dem Abbruch, 4 Polizisten verletzt
Schneeballschlacht der Lauterer Fans mit üblen Folgen: DFB und Staatsanwalt ermitteln
FÜRTH Es drohte ein Spielabbruch. Viel fehlte nicht, nur ein paar weitere Schneebälle aus der Kurve der Lauterer Fans beim Pfälzer Flop zum Rückrundenstart, dem 0:3 bei Greuther Fürth.
Nehrig: "Hatte mich auf Schuss fokussiert"
Vor dem von Bernd Nehrig verwandelten Strafstoß (45.) hagelte es eine Ladung Schneebälle aus dem Gästeblock. „Das habe ich nicht mitbekommen. Ich hatte mich auf den Schuss fokussiert“, so Nehrig höchst professionell.
Kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit ging’s weiter. SpVgg-Torwart Stephan Loboué stand unter Dauerbeschuss, meinte aber: „Die Schneeballwürfe haben mich nicht verunsichert, im Gegenteil, sie haben mich nur noch mehr motiviert.“ Aber nach Fürths Treffer zum 3:0 (53.) hatte Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) genug, unterbrach die Partie für sieben Minuten. Schiedsrichter-Beobachter Aaron Schmidhuber: „Wären die Schneeballwürfe massiver geworden, hätte Markus Schmidt vermutlich das Spiel abgebrochen und das wäre ein Fall für das Sportgericht geworden.“
Kurz: "Hört auf, der bricht sonst ab"
Aber dank dem Ex-Cluberer und jetzigen FCK-Coach Marco Kurz („hört auf, der bricht sonst ab“), dem Lauterer Vorstand Stefan Kuntz und der Mannschaft, die sich geschlossen vor dem Fanblock aufbaute , konnte ein Abbruch verhindert werden. Kurz: „Die Schneeballschlacht war nicht optimal, aber wir haben die Sache mit dem Schiri-Team und den Verantwortlichen geregelt. Damit war das erledigt.“
Nicht ganz. Nachdem aus dem Gästeblock auch noch ein Feuerzeug in Richtung Loboué geflogen kam, wird’s ein Nachspiel beim DFB geben. Und die Pfälzer Fans lieferten sich auch nach dem Spiel außerhalb des Stadions mit Fürthern eine Schneeball- und Eisbrockenschlacht, sogar Bierflaschen flogen.
Vier verletzte Polizisten
Die Polizei musste eingreifen. Vier Beamte wurden verletzt. Noch während der Partie waren fünf Schneeballwerfer identifiziert und die Personalien festgestellt worden. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ein. Matthias Hertlein