Spezl nicht daheim: Da ersticht der Besucher die Mutter

Wirres Mordmotiv: Ein 29-Jähriger will einen Ex-Schulkameraden besuchen. Als der nicht zuhause ist, tötet er dessen Mutter († 61)
Hubert Denk |
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Hier geschah der Mord: Schaibing bei Passau hat rund 600 Einwohner.
Hubert Denk Hier geschah der Mord: Schaibing bei Passau hat rund 600 Einwohner.

Untergriesbach - Eine Kirche, ein Autohändler, Einfamilienhäuser umgeben von Kuhweiden. In dem 600-Einwohner-Ort Schaibing bei Untergriesbach (Landkreis Passau) ist am Silvestertag ein 61-jährige Frau mit einem Küchenmesser erstochen worden (AZ berichtete). Am Tatort nahmen Polizeibeamte einen 29-jährigen Tatverdächtigen fest, Oliver S., der aus einem Nachbarort stammt. Der Haftrichter schickte ihn wegen Mordes, wegen Tötung aus „niederen Beweggründen“, ins Untersuchungsgefängnis. Die Hintergründe der Bluttat sind rätselhaft.

Gegen 14 Uhr hatte eine Anruferin der Polizei mitgeteilt, dass ihre Nachbarin blutüberströmt am Boden liegt. Der Notarzt konnte dem Opfer nicht mehr helfen. Am Tatort, in der Wohnung eines Einfamilienhauses, trafen die Polizeibeamten einen 29-jährigen Mann an. Er habe zwei Messer bei sich gehabt, sein Brotzeitmesser und ein Küchenmesser, das offenbar aus dem Haushalt stammt. Die Beamten setzen Pfefferspray ein, weil er nicht reagierte, die Waffen anscheinend nicht niederlegen wollte.

Oliver S., abgeschlossene Ausbildung als Kunststoffformer, soll durch den Unfalltod seines Vaters aus der Bahn geworfen worden sein. Er begann zu trinken, ist arbeitslos. So wird aus seiner Umgebung erzählt.

Die Getötete hinterlässt Ehemann und Sohn. Letzterer war früher mit dem Tatverdächtigen befreundet, sie drückten gemeinsam die Schulbank. Der Kontakt soll bereits vor fünf Jähren abgerissen sein. „Wir haben bisher nur die Aussagen des Beschuldigten, nachvollziehbar ist das Motiv nicht“, sagt Leitender Oberstaatsanwalt Helmuth Walch.

Vor dem Haftrichter erklärte Oliver S. (29), dass er sich am Tattag im Lebensmittelmarkt von Untergriesbach eine Flasche Apfelkorn gekauft habe. In einem Buswartehäuschen habe er die Flasche getrunken. Plötzlich sei ihm die Idee gekommen, den ehemaligen Schulkameraden im Nachbarort zu besuchen. Er hätte an der Tür geklingelt. Die Mutter habe geöffnet und gesagt, dass ihr Sohn nicht zuhause sei. Die Abweisung habe ihn so verärgert, dass er sein Brotzeitmesser gezogen und zugestochen habe.

 

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