SPD und Grüne: Nach Pfingsten alle Kinder in Kitas

Eltern von kleinen Kindern brauchen weiterhin viel Geduld. Bis alle Mädchen und Jungen wieder betreut werden dürfen, wird es noch dauern. Das geht auch im Landtag einigen nicht schnell genug.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Landtagsabgeordnete Doris Rauscher (SPD) spricht bei einer Landtagssitzung. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild
dpa Landtagsabgeordnete Doris Rauscher (SPD) spricht bei einer Landtagssitzung. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Nach Pfingsten sollten aus Sicht von SPD und Grünen im bayerischen Landtag alle Kinder im Freistaat wieder eine Kita besuchen können. "Ich fordere, dass nach den Pfingstferien endlich alle Kinder wieder in ihre Kitas zurück dürfen!", sagte die Landtagsabgeordnete Doris Rauscher in München. "Für 80 Prozent der Kindergartenkinder gilt das dann ohnehin schon. Warum dann nicht auch für die übrigen 20 Prozent? Das versteht doch kein Mensch mehr." Wegen der Corona-Pandemie gibt es in Kindergärten und Kitas im Freistaat bisher nur Notbetreuungen.

"Die Staatsregierung möchte bei positiver Entwicklung der Infektionszahlen die Kitas zum 15. Juni für circa 80 Prozent der Kinder öffnen. Damit werden dann de facto einzelne Kinder aus Gruppen ausgeschlossen", betonte auch Johannes Becher (Grüne). Das habe mit Infektionsschutz nichts mehr zu tun. Zudem müsse das Personal in den Einrichtungen ausreichend Schutzkleidung kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. "Ich fände es sehr hilfreich, wenn Mitarbeitende in den Kitas das Recht hätten, sich einmal wöchentlich kostenfrei auf Corona zu testen", betonte Becher.

Die Staatsregierung verteidigte dagegen ihren Kurs. Es irritiere, wenn bei den großen Gefahren durch das Corona-Virus von einer willkürlichen Gängelung gesprochen werde, sagte Sozialministerin Carolina Trautner (CSU). Gesundheitsschutz für Eltern, Kinder sowie die Beschäftigten stehe an oberster Stelle. "Der Schlüssel dazu sind kleinere, aber vor allem feste Gruppen. Deswegen bleibt es unsere Philosophie, die Notbetreuung Schritt für Schritt auszuweiten", betonte sie. Das gebe den Einrichtungen und vor allem den Kindern die notwendige Zeit, sich langsam an die neuen Regeln zu gewöhnen.

Die Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag, Rauscher, wirft der Staatsregierung dagegen ein Regelungs-Wirrwarr vor: Generell gebe es für die Dreijährigen in Bayern noch keine Rückkehr-Perspektiven. Sie müssten auf unabsehbare Zeit weiterhin zuhause betreut werden - es sei denn, ihre Eltern arbeiten in sogenannten "systemrelevanten" Jobs oder seien berufstätige Alleinerziehende.

"Bis Mitte Juni stehen viele Familien schon seit drei Monaten unter Dauerbelastung - das muss ein Ende haben! Und mit Infektionsschutz lässt sich diese willkürliche Gängelung der Familien durch die Staatsregierung ohnehin nicht mehr begründen", betonte Rauscher. Sie fürchte sich auch um die seelische und soziale Entwicklung der Dreijährigen, die in dieser entscheidenden Phase nun schon so lange ohne Kontakt zu Gleichaltrigen aufwachsen müssten.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.