SPD-Politiker an Bord der "Eleonore": "dramatisches Unglück"

An Bord des deutschen Rettungsschiffs "Eleonore" vor Italien ist die Situation angespannt. Es spiele sich ein "dramatisches Unglück" ab, berichtete der SPD-Politiker und Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Markus Rinderspacher, der seit Sonntag mit an Bord ist.
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Rund 100 Migranten stehen und liegen in den frühen Morgenstunden eng gedrängt an Deck des Rettungsschiff "Eleonore". Foto: Johannes Filous
dpa Rund 100 Migranten stehen und liegen in den frühen Morgenstunden eng gedrängt an Deck des Rettungsschiff "Eleonore". Foto: Johannes Filous

Rom/München - An Bord des deutschen Rettungsschiffs "Eleonore" vor Italien ist die Situation angespannt. Es spiele sich ein "dramatisches Unglück" ab, berichtete der SPD-Politiker und Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Markus Rinderspacher, der seit Sonntag mit an Bord ist. Die Lage sei "eine Bankrotterklärung, für das Europa, das sich angeblich Menschenrechte auf die Fahne" schreibe, sagte Rinderspacher am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Der Kapitän der Eleonore, der Deutsche Claus-Peter Reisch, rief am Morgen den Notstand aus und fuhr trotz eines Verbots in italienische Gewässer, um Sizilien anzusteuern. Rinderspacher unterstützt die Entscheidung: "Die 104 Flüchtlinge sind durchnässt und nach sieben Tagen auf dem Schiff völlig erschöpft und ausgelaugt."

Bei einem Sturm vergangene Nacht hätten sich längst nicht alle Flüchtlinge unter Deck sichern können, sagte der SPD-Politiker. "Es herrschte Lebensgefahr; so hoch waren die Wellen." Auch die Ärzte warnten vor einer Zuspitzung. Zusammen mit Rinderspacher waren am Sonntag drei deutsche Mediziner aus Hannover und Freiburg an Bord gegangen. "Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Europa die Augen verschließt vor dieser humanitären Katastrophe auf dem Mittelmeer", sagte Rinderspacher.

Im Sommer war die deutsche Kapitänin Carola Rackete mit dem Schiff "Sea-Watch 3" unerlaubt in italienische Gewässer gefahren. Sie war vorübergehend festgenommen worden - der Fall hatte international für Diskussionen gesorgt.

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