SPD fordert freie Telefon- und Internetnutzung in Kliniken
München (dpa/lby) - In bayerischen Krankenhäusern herrscht ein umfassendes Besuchsverbot, daher fordert die Landtags-SPD eine kostenfreie Telefon- und Internetnutzung für die Klinik-Patienten. "Seit Wochen müssen viele Menschen allein in ihren Krankenbetten ausharren. Die einzigen Kontaktmöglichkeiten zu ihren Lieben sind Telefon und Internet", sagte die Landtagsabgeordnete Ruth Waldmann. Die Gebühren, die Krankenhäuser für die Nutzung verlangten, seien zum Teil ziemlich hoch. "Deshalb sollten die Menschen, die ja unverschuldet in diese Lage geraten sind, davon entlastet werden."
Die Fraktion hatte stichprobenartig bei Kliniken im Freistaat angefragt, wie hoch die Gebühren für die Patienten in Zeiten der Corona-Krise ist. "Manche Kliniken zeigen bereits ihr besonderes soziales Verantwortungsbewusstsein - und das ohne die Kosten vom Freistaat erstattet zu bekommen", sagte der Oppositionspolitiker Florian von Brunn. Daher sieht er hier auch die Staatsregierung in der Verantwortung und plädiert dafür, "dass alle Krankenhäuser über den angekündigten staatlichen Rettungsschirm entschädigt werden."
Etwa an den Unikliniken in Augsburg und Würzburg sind nach Angaben der SPD Telefonanrufe und WLAN-Nutzung bereits kostenlos. Auch in den Städtischen Münchner Kliniken können Patienten kostenfrei ins deutsche Festnetz telefonieren - auch für die Fernsehnutzung muss nicht gezahlt werden.
In einigen Krankenhäusern gibt es laut SPD hingegen Nachbesserungsbedarf - etwa am Uniklinikum in Erlangen oder dem LMU Klinikum in München. Es gebe außerdem Krankenhäuser, die nur für explizite Corona-Patienten Nachlässe gewährten, wie im Klinikum Rechts der Isar in München. "Obwohl ja die Besuchsbeschränkungen für alle gelten", heißt es von Seiten der Fraktion.