Sozial ungerecht

Die AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über Studiengebühren in Bayern.  
Angela Böhm |
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In Bayern kommen sieben von zehn Studenten aus Akademiker-Familien. Nur drei stammen aus Arbeiter-Haushalten. Nirgendwo sonst geht die Bildungsschere zwischen Arm und Reich so auseinander wie im wohlhabendsten Land der Republik.

Das zockt als eines der letzten seine Studenten kräftig ab. Kein Wunder also, dass die Uni-Maut gerade Abiturienten abschreckt, in deren Familie jeder Cent umgedreht werden muss. Wer will schon gerne mit einem Kredit ins Berufsleben starten, weil die Eltern die 500 Euro pro Semester nicht aus der Portokasse zahlen können. Wo doch die Arbeitgeber die Uni-Absolventen eh nicht mit Supergehältern locken, sondern sie mit unsicheren befristeten Verträgen abspeisen. Und eine Familie sollen sie zwischendurch auch noch gründen. Deswegen lassen vor allem junge Frauen ihre Finger gleich vom Studium, so haben erste Erfahrungen ergeben.

Hier spielt Bayern nicht in der Champions-League. Beim Akademiker-Nachwuchs liegt der Freistaat unter dem europäischen Durchschnitt. Nun wird Horst Seehofer, der Arbeitersohn ohne Studium, wieder eine seiner Kehrtwenden vollziehen – und die Studiengebühren doch abschaffen oder zumindest drastisch reduzieren.

Denn nichts soll die Rückkehr seiner CSU 2013 zur Alleinherrschaft gefährden. Schon gar kein Volksbegehren, das die Staatsregierung mit allen Mitteln zu verhindern versuchte – und kläglich scheiterte. Seehofer wird ihm ganz schnell den Wind aus den Segeln nehmen.

 

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