Sommer-Ausklang ohne Sommer: War's das?

Auch auf seiner Zielgeraden macht der Sommer einen großen Bogen um Bayern. Insgesamt hat die schönste Jahreszeit den Menschen im Freistaat alles andere als einen Traumsommer beschert.
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Ein Paar relaxt auf der Wiese im Olympiapark.
dpa Ein Paar relaxt auf der Wiese im Olympiapark.

Das war's dann wohl: Auch auf seiner Zielgeraden macht der Sommer einen großen Bogen um Bayern. Insgesamt hat die schönste Jahreszeit den Menschen im Freistaat alles andere als einen Traumsommer beschert. Für die Meteorologen war aber alles einfach ganz normal.

München - Traumsommer ist wahrlich anders: Auch auf seiner Zielgeraden macht der Sommer in der letzten August-Woche einen großen Bogen um Bayern. "Temperaturen von mehr als 25 Grad werden in den kommenden Tagen nicht mehr erreicht werden", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in München. Voraussichtlich von Dienstag an werde es im Freistaat noch einmal richtig feucht zugehen. Am kommenden Wochenende endet dann der meteorologische Sommer.

Auf Deutschlands höchstem Berg rief sich am Wochenende schon einmal der Winter in Erinnerung. Seit Samstagmorgen fielen auf der 2962 Meter hohen Zugspitze oberhalb von Garmisch-Partenkirchen vier Zentimeter Neuschnee, berichtete ein Wetterbeobachter. Die Temperatur lag am Sonntagvormittag bei wenig einladenden minus fünf Grad. Der Wetterbeobachter nahm's gelassen: "Das ist eine ganz normale Erscheinung."

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Immer wieder Regen, viel zu selten Karibik-Feeling - vor allem Sonnenanbeter waren mit dem Sommer heuer alles andere als zufrieden. Für die Wetter-Experten war die schönste Zeit des Jahres in Bayern aber einfach nur eines: völlig normal. Mal sei es zu nass gewesen, mal zu trocken - insgesamt sei der Sommer aber durchschnittlich gewesen. "Die Leute haben vergessen, wie der mitteleuropäische Sommer wirklich ist", sagte Meteorologe Guido Wolz vom Deutschen Wetterdienst in München.

Beispiel August: Zwar kam der Sommer im Ferienmonat nur selten richtig auf Touren, dennoch könne aus statistischer Sicht keinesfalls von einem zu kühlen oder gar verregneten August gesprochen werden. So wurden in der Landeshauptstadt München in den ersten drei August-Wochen durchschnittlich 70 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert - normal seien für den ganzen Monat 125 Liter, rechnete Gerhard Hofmann, Leiter der Klimaabteilung des Deutschen Wetterdienstes in München, vor. Auch in den anderen Regionen Bayerns sei es im Vergleich zum langjährigen Mittel nicht zu feucht gewesen.

Dies sah im Juli allerdings noch ganz anders aus. Der war heuer in Bayern eindeutig zu nass, erklärt Meteorologe Wolz. Das langjährige Mittel liegt bei knapp 100 Litern, in diesem Jahr waren es 142 Liter. "Das ist eine deutliche Abweichung", räumte Wolz ein.

Doch auch wenn viele Menschen gerade den Juli als verregnet empfunden haben, es geht wahrlich noch schlimmer. "Es gab etliche Jahre, bei denen mehr als 200 Liter fielen", erinnert Wolz. Zur Erinnerung: Im Juli 1954 wurde in München die Rekord-Niederschlagsmenge von fast 280 Litern erreicht - heuer waren es mit 142,7 Litern gerade etwas mehr als die Hälfte. Das langjährige Mittel liegt in der Landeshauptstadt bei 117,1 Litern.

Deutlich zu trocken war in diesem Sommer in Bayern der Juni, der vor allem zu Beginn rund um Pfingsten viel Sonne und Höchstwerte von verbreitet deutlich über 30 Grad brachte. Nur 44,1 Prozent des langjährigen Mittels, das bei 109,3 Litern liegt, seien im ersten Sommermonat erreicht worden, rechnete Wolz vor. Das Sommer-Fazit von Klimaabteilungs-Leiter Hofmann: "Wenn man alle drei Monate nimmt, war es weder zu kühl noch zu nass." Halt ein Durchschnittssommer. Ob's nächstes Jahr besser wird?

 

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