Söder will 300 neue Studienplätze für Grundschullehrer
Seeon (dpa/lby) - Als langfristige Maßnahme gegen den wachsenden Mangel an Grundschullehrern will Bayern 300 weitere Studienplätze einrichten. "Das bedeutet dann, dass nach den Einschätzungen von Kultus- und Wissenschaftsministerium der NC wegfallen wird", sagte Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder am Dienstag bei seiner Ankunft auf der CSU-Landtagsfraktionsklausur im oberbayerischen Kloster Seeon. Unter Numerus clausus, abgekürzt NC, versteht man eine Zulassungsbeschränkung an Hochschulen und Universitäten.
Vergangene Woche hatte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) als kurzfristige Maßnahme gegen Unterrichtsausfälle erklärt, dass viele Grundschullehrer in Bayern vorerst eine Stunde pro Woche mehr unterrichten sollen. Dies hatte viel Kritik hervorgerufen.
Söder betonte, dass er den Schritt des Kultusministeriums unterstütze. "Unsere Sorge ist einfach, würden wir nicht diese Maßnahme treffen, dann droht Unterrichtsausfall zum Schuljahresbeginn oder riesige Klassen", betonte Söder. Beides sei nicht im Interesse der Eltern und Schüler in Bayern. Auch die Einstellung fachfremder Lehrer ohne pädagogische Ausbildung - wie in anderen Bundesländern üblich - sei für Bayern keine akzeptable Lösung.
"Im Moment haben wir die absurde Situation, dass wir einen Bedarf an Lehrern haben und zugleich einen Numerus clausus", sagte Söder. Diese absurde Situation gelte es nun zu beheben, da bereits jetzt eine leichte Unterversorgung gegeben sei und diese in den kommenden Jahren noch weiter anwachsen werde. "Die beste Möglichkeit hier vorzusorgen ist es, den NC abzuschaffen, indem wir die Zahl der Studienplätze nochmal um 300 erhöhen." Die bisherige Planung der Staatsregierung sah 700 neue Studienplätze für Grundschullehrer vor.