Söder warnt CDU vor monatelanger Personaldebatte
Nürnberg - Nach dem Verzicht von Annegret Kramp-Karrenbauer auf die Unions-Kanzlerkandidatur und den CDU-Vorsitz hat CSU-Chef Markus Söder vor einer monatelangen Personaldebatte gewarnt. "Es kann jetzt kein Dreivierteljahr irgendwelche Personaldiskussionen geben", sagte Söder am Montagabend auf einem Empfang der Staatsregierung in Nürnberg. "Das lähmt ja den politischen Prozess", warnte er. Es müsse deshalb schon "eine vernünftige und zügige Entscheidungsfindung geben".
Der CSU-Chef betonte: "Es geht um ein bisschen mehr als nur um eine einzelne Personalfrage. Es geht schon um die Stabilität des ganzen Landes, der CDU natürlich, aber auch des ganzen Landes." Zuvor hatte der bayerische Ministerpräsident im Bayerischen Fernsehen bereits vor einem "Schönheitswettbewerb" um die Kanzlerkandidatur gewarnt.
Söder mahnte, man müsse das Ganze nun auch unter dem Gesichtspunkt sehen: "Wer kann die CDU zusammenhalten, mit den unterschiedlichen Polen, wer hat auch eine Perspektive darüber hinaus?" Es gehe darum, Kraft und Ideen für die Zukunft zu zeigen, auch über 2021 hinaus.
Die CDU-Vorsitzende Kramp-Karrenbauer hatte am Montag überraschend angekündigt, auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten und die Parteiführung abzugeben, sobald ein Kandidat gefunden sei. Beide Funktionen sollten aus ihrer Sicht wieder in eine Hand kommen.