Söder und SPD-Chefin Nahles auf der Nockherberg-Bühne
München (dpa/lby) - Der Machtwechsel an der Spitze des Freistaats und der CSU zeigt sich auch beim diesjährigen Politiker-Derblecken auf dem Münchner Nockherberg: Ministerpräsident und Parteichef Markus Söder wird beim Singspiel am kommenden Dienstag im Mittelpunkt stehen. Auf der Bühne bekommen die Zuschauer im Saal und vor dem Fernseher die neue politische Männerfreundschaft zwischen Söder und seinem Stellvertreter Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zu sehen.
Anders als in den Vorjahren werde der CSU-Vorsitzende aber diesmal weichgespülter dargestellt, sagte Stefan Betz, einer der beiden Autoren und Regisseure, am Donnerstag. Das Söder-Double auf der Bühne ist auch in diesem Jahr Schauspieler Stephan Zinner. Aiwanger wird von Florian Fischer gemimt.
Das traditionelle Singspiel zum Starkbier-Anstich werde an einem Ort spielen, an dem viele verlorene Seelen der CSU hausten, hieß es von den künstlerischen Leitern. Christoph Zrenner tritt wie schon in den vergangenen Jahren als Horst Seehofer auf und Antonia von Romantowski spielt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Neu auf der Bühne sind die Fraktionschefin der bayerischen Grünen, Katharina Schulze, und die SPD-Parteivorsitzende Andrea Nahles. Der Name des Stücks lautet "Das kleine Glück oder da müsste mal was gemacht werden".
Vor dem Singspiel mit Gesang und Tanzeinlagen hält der Kabarettist Maxi Schafroth als Nachfolger von Luise Kinseher seine Fastenpredigt. Er werde keine politische Gruppierung schonen, erklärte er vorab. Anders als seine Vorgängerin wolle er ohne Kostüm, sondern als er selbst den Spitzenpolitikern die Leviten lesen. Schafroth wünschte sich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag als Zuschauerin komme.
Die ehemalige CDU-Chefin, die in früheren Jahren insgesamt zweimal Gast war, habe aber bereits abgesagt, sagte ein Sprecher der Paulaner Brauerei, die das Derblecken veranstaltet. Auch Horst Seehofer, der als Ministerpräsident jedes Jahr in der ersten Reihe gesessen hatte, und Andrea Nahles werden voraussichtlich nicht kommen. Die Veranstaltung wird live im BR-Fernsehen übertragen. Fast drei Millionen Zuschauer hatten im vergangenen Jahr zugesehen.