Söder: öffentliche Kliniken stärken

Die Neuinfektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus halten sich in Grenzen. Doch Experten sind sich einig: Die Gefahr ist nicht gebannt. Krankenhäuser bereiten sich auf eine neue Welle vor und erweitern teils ihre Kapazitäten.
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Markus Söder (CSU) trägt eine Schutzmaske. Foto: Tobias Hase/dpa
dpa Markus Söder (CSU) trägt eine Schutzmaske. Foto: Tobias Hase/dpa

München (dpa/lby) - Auch wenn derzeit Betten leerstehen: Die Vorbereitungen auf eine mögliche neue Welle von Corona-Infektionen sind nach Ansicht von Politik und Medizin unverzichtbar. Zugleich wird die Forderung nach einer besseren finanziellen Ausstattung des Gesundheitssystems lauter. Deutschland habe die Krise auch aufgrund seines guten Gesundheitssystems gut gemeistert, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in der München Klinik Schwabing bei der Vorstellung einer neuen Intensivstation für Covid-19-Patienten. "Und diesen Vorsprung darf man nicht verspielen, den muss man eher ausbauen."

Söder sieht als Konsequenz aus der Corona-Krise auch die Notwenigkeit, mehr Geld für das Gesundheitssystem auszugeben. Bei der Verteilung der Mittel müsse ebenfalls etwas verbessert werden. "Die Bezahlung der Pflegekräfte ist sicher das eine, was dringend angegangen werden muss." Ebenso stelle sich die Frage, welche Betten wie finanziert werden sollten, und wie die Finanzierungsverteilung auf Bundesebene sei. "Wir müssen generell bereit sein, mehr Geld auszugeben für Gesundheit", betonte Söder. Er setzte sich zugleich dafür ein, "die öffentlichen Häuser zu stärken". Diese behandelten rund um die Uhr, wenn andere Kliniken geschlossen seien.

Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte: "Wir müssen über die finanzielle Ausstattung der kommunalen Kliniken reden." Allein Corona-Tests verschlingen derzeit große Summen, laut München Klinik sind das täglich rund 45 000 Euro für die Tests von Mitarbeitern und Patienten. "Das kann man auf Dauer den öffentlichen Haushalten so nicht zumuten", sagte Reiter über die Zusatzkosten. Er erwarte von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Bundesregierung, dass sie gegebenenfalls nach der Krise überlege, wie das Gesundheitssystem künftig "anständig" mit Kapital versorgt werden könne. "Wir haben jetzt gelernt, dass es lebenswichtig im wahrsten Sinne ist, dass wir ein funktionierendes Gesundheitswesen haben. Daran sollten wir auch nach der Krise denken."

An der München Klinik Schwabing wird die Behandlung von Corona-Patienten in einem Gebäude nun zentral konzentriert. Die optimale Versorgung von Covid-19-Patienten werde so langfristig und parallel zum Regelbetrieb sichergestellt, hieß es. Rund 30 Intensivbetten und 85 andere Betten stehen dort zur Verfügung. Das Haus fungiere "wie ein Krankenhaus im Krankenhaus".

Söder begrüßte dies als Vorsorgemaße, auch wenn viele Covid-Betten derzeit nicht belegt sind. Das System sei atmend. "Eine solche Station ist auch für eine zukünftige Pandemie, egal welcher Art, eine gute Vorsorge." Es sei für ihn "ein Gebot der Klugheit und Vorsicht", in Bayern den zurückhaltenden Weg bei Erleichterungen fortzusetzen und zugleich auf eine mögliche neue Welle vorbereitet zu sein.

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