Söder: Koalition mit Grünen nur unter Unions-Kanzler

Noch ist völlig unklar, welche Art von Koalition nach der Bundestagswahl im Herbst das Land regieren wird. Für CSU-Chef Söder ist schon klar, welche Rolle die Union dabei keinesfalls spielen sollte.
dpa |
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Markus Söder würde die Rolle des Juniorpartners in einer etwaigen Unions-Koalition mit den Grünen für gundlegend falsch halten.
Markus Söder würde die Rolle des Juniorpartners in einer etwaigen Unions-Koalition mit den Grünen für gundlegend falsch halten. © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa
Berlin

CSU-Chef Markus Söder ist gegen eine Rolle der Union als Juniorpartner in einer Regierung. "Grün-Schwarz halte ich für falsch", sagte er vor dem Hintergrund von Umfragen, die Union und Grüne derzeit nah beieinander sehen.

"Als Juniorpartner der Grünen in eine Regierung einzutreten, würde der Union auf Dauer fundamentalen Schaden zufügen", sagte Söder. Der CSU-Chef betonte: "Wenn die Union nicht mehr den Kanzler stellt, dann ist sie faktisch abgewählt. Und eine abgewählte Partei muss einen anderen Weg der Erneuerung antreten - in der Opposition."

Steuererhöhungen nach der Bundestagswahl lehnt Söder ab. "Wir sind klar gegen Steuererhöhungen", sagte der bayerische Ministerpräsident den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wie kann man in einer Zeit, in der wir Aufschwung brauchen, die Steuern erhöhen? Die linken Parteien fordern Vermögenssteuern, die den Mittelstand ersticken und verfassungswidrig wären. Ich bin der festen Überzeugung: Steuersenkungen bringen auf Dauer mehr Steuereinnahmen als Steuererhöhungen", sagte Söder. Die CSU wolle "eher Steuern senken über eine Klimasteuerreform".

Söder forderte zugleich ein Konjunkturprogramm. Ziel müsse die digitale und ökologische Transformation der Wirtschaft sein. Das erfordere große Investitionen. Andernfalls verliere Deutschland im Wettbewerb mit China und den USA dramatisch an Boden. Zum Umfang eines solchen Programms hielt sich Söder bedeckt. "Ich habe im Moment etwas Sorgen, was den Bundeshaushalt angeht", sagte er. Nach der Bundestagswahl sei eine "ehrliche Eröffnungsbilanz" notwendig.

Söder sprach sich ferner für den Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, als Spitzenkandidat der Partei aus. "Alexander Dobrindt ist als Landesgruppenvorsitzender der geborene Spitzenkandidat", befand der CSU-Chef und fügte hinzu: "Aber wir werden das noch gemeinsam bereden. Wir wollen eine jüngere, weiblichere Liste und werden paritätisch antreten - dies wäre für die CSU bei der Bundestagswahl ein Novum."

© dpa-infocom, dpa:210522-99-701908/3

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8 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 23.05.2021 15:34 Uhr / Bewertung:

    Natürlich macht die CSU keinen Juniorpartner. Eher trocknet der Chiemsee aus. Schon FJS sagte, es ist mir egal, wer unter mir Kanzler wird. So weit kommts noch, dass sich die CSU jemandem unterordnet und ihnen vielleicht noch Vorgaben macht, tssssss, ja wo samma denn. Ironie aus.

    Und beim Thema Digitalisierung sollte man mal den Artikle in "makronom" lesen. Titel: "Warum die Digitalisierung in Deutschland scheitert". Es ist eine sehr gute und treffende Analyse.

    Und zu Dobrinth, den "hervorragenden" Ex-Verkehrsminister sag ich lieber nix.....

  • Radi Brunnengrosser am 23.05.2021 06:25 Uhr / Bewertung:

    Wenn es wirklich ein grüner Kanzler werden sollte da hat
    der Herr Söder den Löwenanteil daran zustande gebracht.

  • Johann Bloch am 22.05.2021 19:40 Uhr / Bewertung:

    Koalition nur unter Unions-Kanzler und der Verkehrsminister muss von der CSU kommen. So funktioniert das System. Unvorstellbar, wenn andere Einblick bekommen.

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