So war das Leben am Tegernsee vor über 100 Jahren
In Bad Wiessee gibt es eine neue Ausstellung mit 96 Aufnahmen des Münchner Fotografen Joseph Reitmayer. Er hat das Leben und Treiben von 1891 bis 1934 festgehalten.
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Fotografieren und fotografiert werden – heute in Smartphone-Zeiten ist das Alltag, Nebensache. Schade eigentlich. Früher war es noch eine Besonderheit, ein Tag fürs Sonntagsgwand.
Fotoausstellung: "Das Leben im Tegernseer Tal vor 100 Jahren"
Eine solche fotografische Zeitreise ermöglicht nun die Familie Klitzsch. Die Eigentümer der Klinik am Alpenpark in Bad Wiessee haben Tausende Landschafts- und Porträtfotografien des herzoglich bayerischen Hoffotografen Joseph Reitmayer aus dem 19. Jahrhundert erworben. Und wollen diese auch herzeigen. In der am Freitag eröffneten Dauerausstellung "Das Leben im Tegernseer Tal vor 100 Jahren" sind 96 ausgewählte Exponate zu sehen (im zweiten Obergeschoss des Klinikneubaus).
Reitmayer wurde 1862 in München geboren und eröffnete in Tegernsee ein Atelier. Einheimische und Besucher, aber auch Alltagsszenen im Tegernseer Tal hielt er auf Bildern fest. Da wurde etwa Boot gefahren oder vor dem Kolonialwaren-Laden zusammengesessen. Inklusive Pferdekutsche vor der Tür – und (verschwommenen) Kindern am Rand des Bildes, die neugierig zum Fotografen schauen.
Insgesamt umfasst die Reitmayer-Sammlung mehr als 7000 Bilder aus der Zeit von 1891 bis 1934.
Ab diesem Samstag, 4. Mai, ist die Ausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich. Für Besucher gibt es kostenfrei einen Audioguide. Eine telefonische Anmeldung ist erbeten bei der Klinik im Alpenpark (Defreggerweg 2-6, 83707 Bad Wiessee) unter Telefon: 08022 846-0
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