So trainiert Opa Georg (91) für seine Fahrt nach Österreich

Der ADAC bietet spezielle Kurse für Senioren aus der Region an. Erst werden die theoretischen Kenntnisse abgefragt, dann geht’s an die Praxis.
von  Abendzeitung

Der ADAC bietet spezielle Kurse für Senioren aus der Region an. Erst werden die theoretischen Kenntnisse abgefragt, dann geht’s an die Praxis.

FORCHHEIM Es ist 9 Uhr morgens in Forchheim-Sigritzau. Nach und nach bekommt Fahrsicherheitstrainer Uwe Hauber Gesellschaft auf dem ADAC-Verkehrsübungsgelände. Elf Teilnehmer haben sich diesmal angemeldet, um das Fahrsicherheitstraining speziell für Senioren zu absolvieren.

Nach einer kurzen Begrüßungsrunde geht’s auch schon los. Zuerst werden die theoretischen Kenntnisse der Senioren noch einmal abgefragt, dann die richtige Sitzposition im eigenen Auto eingenommen. „Sie sitzen richtig, wenn sie die Kupplung durchtreten können, ihr Bein aber nicht ganz durchgestreckt ist“, so Hauber. Und: „Die Neigung der Lehne ist richtig eingestellt, wenn Ihr Arm – mittig auf dem Lenkrad liegend – durchgestreckt ist.“

Immer mal wieder nachhaken muss Georg Friedlein. Er ist mit 91 Jahren der älteste Teilnehmer: „Meine Ohren funktionieren nicht mehr so gut!“ Aber Autofahren kann er noch: „Ich habe das Sicherheitstraining zum 90. Geburtstag vom ADAC geschenkt bekommen“, lacht er, der auch vor langen Fahrten nicht zurückschreckt: „Nächste Woche fahr’ ich nach Österreich – alleine“, erzählt der Nürnberger seinen Mitstreitern.

„Da lernt man so viel. Schon allein vom Zusehen."

Auch Manfred (69) und Elisabeth Vornberger (64) aus der Nähe von Schweinfurt haben das Training geschenkt bekommen: „Unser Sohn will, dass wir unser neues Auto kennen lernen“, lacht er. Und schon scheucht Trainer Hauber seine Schützlinge freundlich, aber bestimmt in die Fahrzeuge: „Jetzt üben wir bremsen!“ Die Teilnehmer sollen hautnah erfahren, wie lange der Bremsweg bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten ist: „Sie glauben gar nicht, was 10 km/h ausmachen!“

Während sich die Teilnehmer in ihre Autos trollen, beobachtet Gerda Szewczyk das Geschehen. Die 66-Jährige aus Ammerndorf begleitet ihren Mann Heinz (72): „Da lernt man so viel. Schon allein vom Zusehen. Aber ich will jetzt auch ein Training machen. Vieles macht man ja nur noch intuitiv!“ Zudem soll das neue Auto auf Herz und Nieren getestet werden – obwohl Szewczyks bei längeren Strecken inzwischen lieber auf die Bahn zurückgreifen.

„Freiwillig“ teilgenommen hat diesmal keiner – alle haben das Training geschenkt bekommen. Aber in einem sind sie sich bei der Abschlussrunde dennoch einig: „Es war toll! Und hat Spaß gemacht.“ Und Xaver Schuster (70) aus Neumarkt gibt zu: „Ich habe vieles gelernt, was mir vorher gar nicht so bewusst war.“ kes

Kosten für Mitglieder 74 bis 89, Nicht-Mitglieder zahlen 105 Euro. Termine und Infos beim ADAC oder unter www.adac.de

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