So profitiert Franken von der Fußball-WM

Die Titelkämpfe in Südafrika sorgen bei uns für ein kleines Konjunktur-Programm. Milliarden fließen in Infrastruktur-Projekte
von  Abendzeitung
Adidas-Chef Herbert Hainer (l.) und Franz Beckenbauer bei der Vorstellung des WM-Balles.
Adidas-Chef Herbert Hainer (l.) und Franz Beckenbauer bei der Vorstellung des WM-Balles. © dpa

Die Titelkämpfe in Südafrika sorgen bei uns für ein kleines Konjunktur-Programm. Milliarden fließen in Infrastruktur-Projekte

NÜRNBERG Die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika ist nicht nur das Sport-Ereignis des Jahres. Sondern auch ein kleines Konjunktur-Programm für Mittelfrankens Wirtschaft! Die Industrie- und Handelskammer Nürnberg hat einige Beispiele aus der Region gesammelt:

Die Fußball-Fans aus aller Welt werden zum großen Teil auf Stühlen aus Franken sitzen. Die Stechert Stahlrohrmöbel GmbH in Wilhermsdorf (Kreis Fürth) hat die WM-Stadien in Polokwane, Durban und Pretoria mit insgesamt 160.000 Sitzen ausgestattet. In den Stadien in Nelspruit und Rustenberg entspannen die Promis in den VIP-Bereichen in Polstersesseln made in Franken. Auch für die Zeit nach der WM stehen weitere Aufträge an.

Adidas und Puma sind die großen Gewinner der WM

Große Gewinner der WM sind natürlich auch die beiden Sportartikel-Hersteller Adidas und Puma aus Herzogenaurach. Adidas-Boss Herbert Hainer peilt infolge der WM einen neuen Umsatz-Rekord an und erwartet einen großen Imagegewinn für sein Unternehmen. Und Puma als führender Ausrüster in Afrika erhofft sich zumindest, die Umsatz-Delle infolge der Wirtschaftskrise im letzten Jahr ausgleichen zu können.

Nicht ganz so augenfällig, aber dafür in einer noch größeren Dimension, profitieren die fränkischen Siemens-Bereiche von den Titelkämpfen. Siemens hat im Vorfeld der WM Aufträge im Wert von rund einer Milliarde Euro an Land gezogen. Dabei geht es um Anlagen zur Stromerzeugung und -übertragung oder den öffentlichen Nahverkehr.

Auch kleine Unternehmen machen gute Geschäfte

Auch kleinere Unternehmen sind in Südafrika erfolgreich am Markt vertreten: Die Emuge Richard Gimpel GmbH & Co.KG in Lauf, ein Hersteller von Präzisions-Werkzeugen, ist bereits seit 1996 mit einer Tochter-Firma am Kap vor Ort, die sich um die Wünsche der Kunden kümmert. Die Geschäfte gehen gut.

Auch nach der Weltmeisterschaft stehen die Chancen für die exportorientierte Industrie Frankens in Südafrika gut. Für 2010 erwartet die südafrikanische Regierung bereits wieder ein Wachstum von 2,3 Prozent. Bis 2015 will Pretoria insgesamt 70 Milliarden Euro in Infrastruktur-Projekte, vor allem in die Stromversorgung stecken. Fränkische Firmen mit ihrer effizienten Technologie haben dabei gute Chancen auf weitere Aufträge.

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