So lindert die Tafel die Armut in Nürnberg

Neue Ausgabe-Stelle in der Geisseestraße eröffnet – Woche für Woche kommen mehr Menschen.
von  Abendzeitung
Der Vorstand der Tafel vor der neuen Station (v. l.): Ursula Lenk, Albert Ziegler, Christa Blumentritt und Inge Kaluza.
Der Vorstand der Tafel vor der neuen Station (v. l.): Ursula Lenk, Albert Ziegler, Christa Blumentritt und Inge Kaluza. © Berny Meyer

Neue Ausgabe-Stelle in der Geisseestraße eröffnet – Woche für Woche kommen mehr Menschen.

NÜRNBERG Am Freitagabend hatten Albert Ziegler, der Chef der Nürnberger Tafel, und seine rund 150 ehrenamtlichen Helfer richtig was zu feiern: Unter reger Anteilnahme örtlicher Politiker wurde die neue Ausgabe-Stelle in der Geisseestraße 6 eröffnet. Damit wird an sechs Stellen in der Stadt die Not der Nürnberger Armen gelindert.

Die ursprüngliche Ausgabe-Stelle in der Fichtestraße hatte die Tafel aufgeben müssen, weil sie in dem Haus nicht mehr wohl gelitten war. „Außerdem war es dort sehr beengt“, so Albert Ziegler. Die Tucher Brauerei half, einen neuen Standort zu finden. Um die ehemalige Gaststätte den Bedürfnissen anzupassen, wurde die Tafel finanziell von der Stadt Nürnberg unterstützt.

170.000 Nürnberger sind von der Armut betroffen

Rund 6000 Menschen decken sich jede Woche mit Lebensmitteln ein, die von Nürnberger Supermärkten aussortiert werden. Vier Kühlfahrzeuge der Tafel fahren die Woche über 80 Stationen ab, um die Ware einzusammeln. Alle großen Discounter-Ketten machen mit. Ausgabestellen sind montags in der Rollner- und Gustav-Heinemann-Straße, dienstags in der Geisseestraße, mittwochs im Gemeinschaftshaus Langwasser, donnerstags erneut in der Geisseestraße und im evangelischen Gemeindehaus Eibach, freitags in den Hubertussälen. An jedem Wochentag braucht Albert Ziegler rund 20 Helfer. Deshalb ist er froh über jeden zusätzlichen Nürnberger, der für die Armen der Stadt mit anpacken will.

Denn die Arbeit wird nicht weniger: Laut Armutsbericht ist ein Drittel der Nürnberger – 170.000 Menschen – von der Armut betroffen. „Woche für Woche werden es mehr, die zu uns kommen“, sagt Tafel-Chef Albert Ziegler. „Es werden vor allem immer mehr Jüngere – und die deutsche Bevölkerung hat offensichtlich die Hemmschwelle überwunden.“venne

Wer etwas für die Tafel spenden oder dort mitarbeiten möchte, kann sich unter Tel.0911/660-0000 melden.

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