So kommt der Christbaum zum Papst

 Eine fast 25 Meter hohe Fichte wird heuer den Petersplatz in Rom schmücken. Der Baum kommt – wie schon einmal – aus Waldmünchen in der Oberpfalz
von  Ralph Hub

Eine fast 25 Meter hohe Fichte wird heuer den Petersplatz in Rom schmücken. Der Baum kommt – wie schon einmal – aus Waldmünchen in der Oberpfalz

Waldmünchen/Rom
- So sieht er also aus, der Christbaum von Papst Franziskus. Der Heilige Vater bekommt ein Prachtexemplar: fast 25 Meter hoch und sieben Tonnen schwer ist die Fichte. Sie stammt aus der Umgebung von Waldmünchen im Bayerischen Wald. Wer jetzt denkt, der Papst nimmt jedes x-beliebige Bäumchen, der irrt gewaltig. „Wir haben uns schon vor sieben Jahren beworben“, erzählte Alois Frank, Vorstand des Festspielvereins Trenckfestspiele.

Eigentlich hatten sich die Waldmünchner für 2014 beworben. Doch dann kam die Nachricht aus dem Vatikan, dass der Baum schon dieses Weihnachten gebraucht wird. Im Frühjahr begann die Suche nach einem geeigneten Exemplar, jetzt wird es vorgestellt.

Seit 1982 wird auf dem Petersplatz ein Christbaum aufgestellt. Jedes Jahr stammt er aus einem anderen Land. Eingeführt hat den Brauch Papst Johannes Paul II. Waldmünchen hat schon zum zweiten Mal nach 1984 die Ehre, dem Papst einen Christbaum liefern zu dürfen. „Damals hat uns Kardinal Joseph Ratzinger begleitet und unterstützt“, so Frank.

Der Transport nach Rom ist bereits minutiös geplant: Der Baum soll am 2. Dezember die 1200 Kilometer lange Reise antreten. Vier Tage sind vorgesehen. Maximal 60 Sachen darf der Konvoi fahren. In Österreich übrigens nur tagsüber, in Italien nur bei Nacht – und bei Nebel gar nicht. So streng sind die Vorschriften. Am Nikolaustag, den 6. Dezember, gegen vier Uhr morgens soll der Baum im Vatikan sein – noch vor Einsetzen des chaotischen Berufsverkehrs.

Der Papst muss im Gegensatz zum Normalbürger für seinen Weihnachtsbaum natürlich nichts bezahlen. Umso tröstlicher klingt da die Nachricht von Bayerns Forstminister Helmut Brunner. Die Preise für Bäume sollen dieses Jahr stabil bleiben, verspricht der Minister. Für den Meter Nordmanntanne aus heimischen Christbaum-Kulturen muss man zwischen 18 und 22 Euro zahlen. Demnach würde der Baum für den Papst eigentlich rund 550 Euro kosten – plus Transport, versteht sich.

 

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