So können Familien finanziell vorsorgen

Drei Experten gaben am AZ-Telefon wertvolle Tipps für eine gesicherte Zukunft.
NÜRNBERG Was kostet eine Familie? Um die Zukunftssicherung drehte sich eine AZ-Telefonaktion mit den Experten Markus Hesse (Commerzbank Nürnberg), dem Vermögensberater Jürgen Reiter, und Ursula Kabri, Leiterin der Beratungsstelle „Agentur Familie & Beruf". Die wichtigsten Themen:
Wie sollten Eltern finanziell für ihre Kinder vorsorgen?
Die beste Vorsorge ist regelmäßiges Sparen. So kann man mit kleinen Beiträgen über die Jahre ein ansehnliches Vermögen aufbauen.
Lohnt es sich, über Wohneigentum nachzudenken, wenn Nachwuchs erwartet wird?
Die eigene Wohnsituation sollte kindgerecht sein, mit Garten und großem Kinderzimmer. Das allein ist Grund genug, über Kauf oder Bau einer Immobilie nachzudenken. Wer 30 Jahre lang monatlich 700 Euro Miete zahlt, kommt auf eine Summe von rund 250000 Euro, die in Wohneigentum gut investiert ist. Für Immobilien spricht auch das derzeit niedrige Zinsniveau.
Sollte man Berufsunfähigikeits- oder Risikolebensversicherung kündigen, um schnell an Geld zu kommen?
Auf keinen Fall! Vor allem junge Leute und Familien können finanziell tief fallen, wenn durch Unfall oder Krankheit die Berufsunfähigkeit eintritt oder der Hauptverdiener ausfällt. Die Lebensversicherung zurückkaufen, bringt hohe Verluste. Besser ist eine Beitragsfreistellung, bis sich die Finanzsituation gebessert hat.
Werden die Kosten für die Kinderbetreuung vom Jugendamt übernommen, wenn Alleinerziehende in Teilzeitarbeit einsteigen?
Bei Kindern vor Vollendung des 3. Lebensjahres in Kinderkrippen, Krabbelstuben, im Netz für Kinder und für Kinder in Tagespflege ist eine Kostenübernahme nur möglich, wenn der Alleinerziehende oder die Eltern berufstätig sind, studieren oder in Ausbildung stehen. Bevor das Jugendamt Kosten übernimmt oder Zuschüsse gewährt, wird geprüft, ob Eltern in der Lage sind, die Kosten in voll oder teilweise selbst zu tragen.
Doppelverdiener mit Einkommen über der zumutbaren Belastungsgrenze brauchen Betreuung für ihre Kinder.
Für die Betreuungszeiten im Haushalt empfiehlt sich eine Kinderfrau. Sie muss bei der Minijobzentrale angemeldet werden. Ihr Stundenlohn beträgt 7 bis 10 Euro. Zwei Drittel der Kosten (maximal 4000 Euro je Kind/Jahr) sind steuerlich absetzbar.