So joggen Sie richtig in den Frühling

Extrem-Läufer Robert Wimmer gibt Tipps für Anfänger und Hobbysportler: Erst hilft die Analyse, dann der Partner gegen den Schweinehund.
NÜRNBERG Laufen kann jedes Kind. Klingt so einfach und ist doch so schwer, das weiß jeder, der Jogging-Anfänger ist: müde Füße, Seitenstechen, Durchhänger. Der deutsche Ultramarathonläufer Robert Wimmer (43) aus Nürnberg tut nichts anderes: Er läuft. Und er kennt Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene, wie sie am besten in die Jogging-Saison starten.
Heute wird am Wöhrder See der gleichnamige Laufparcours eröffnet. Schön: Es kann zwischen drei verschiedenen Strecken gewählt werden, von 2,1 über 4,2 und 8,2 Kilometer.
Darauf sollten laut Wimmer die Anfänger achten: „Das Wichtigste ist der Spaß am Laufen. Laufen sollte Freude sein, kein Aufwand. Doch bevor sich der Laie auf die Strecke macht, sollte er unbedingt eine Laufanalyse vornehmen lassen.“ Die bieten mittlerweile alle großen Sportgeschäfte an. Hier wird auch der Tritt begutachtet: O-Bein, X-Bein, Belastung auf dem Außenfuß? Für alles gibt es die entsprechenden Schuhe, die gerne eine Nummer größer sein dürfen.
Wer die Ferse höher kriegt, kommt aus dem Schlurfen
„Anfangs bitte langsam starten, etwa vier Minuten laufen, zwei Minuten gehen. Gerade so, als ob man das Gefühl hat, man könnte noch ein wenig drauflegen.“
Zur Überwindung des inneren Schweinehundes empfiehlt Wimmer, der am 19. April zum 5036 Kilometer langen Transeuropalauf startet, einen Laufpartner. „Die Dates lassen sich dann schlechter absagen.“ Gut auch: eine Pulsuhr. „Mit der lernt der Anfänger seinen Körper einzuschätzen.“ Lauffrequenz: dreimal pro Woche 30 Minuten.
Wer die zehn Kilometer locker joggt, gehört zu den Hobbyläufern. „Die sollten zwischendrin mal ein bisschen Tempo machen: Wer die Ferse höher kriegt, bekommt eine andere Schrittlänge, kommt aus dem Schlurfen und pflegt den Laufstil.“ Als „guten“ Hobbyläufer bezeichnet Wimmer die, die 10 km unter 40 (Männer) oder 50 Minuten (Frauen) laufen. Wer das erreichen will, kommt ums Training nicht herum: „Vier- bis sechsmal die Woche“, rät der Profi, der morgens zur Arbeit joggt (12 km) und abends wieder zurück – danach geht er erst einmal Laufen.
„Die Schuhe“, rät Wimmer, „sollten zwischen 800 und 1200 km erneuert werden.“ Das beste seien jedoch zwei Paar, so dass sich die Dämpfung der „Ruheschuhe“ wieder aufrichten kann.
Und auch beim geübten Läufer gilt: „Behalten Sie Ihren Spaß an der Sache.“ sw
Mehr über den Laufparcours am Wöhrder See lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Wochenende, 4./5. April.