So heimtückisch tötete der Kirchenmusiker seine Frau

Nürnbergs ehemaliger Organist Hans-Martin Rauch vor Gericht.
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So kennen ihn die Freunde der Orgelmusik: Hans-Martin Rauch.
abendzeitung So kennen ihn die Freunde der Orgelmusik: Hans-Martin Rauch.

Nürnbergs ehemaliger Organist Hans-Martin Rauch vor Gericht.

NÜRNBERG/MÜNCHEN Barbara Rauch (59) ging am 24. Mai 2008 von einer Überraschung aus: Ihr Mann Hans-Martin (63), früher Organist der Nürnberger Sebalduskirche, bat sie, sich nicht umzudrehen – sie glaubte, er erfreue sie mit den Unterlagen für eine geplante Reise nach Andalusien. Doch Rauch rammte ihr von hinten ein Messer in den Rücken, stach noch zweimal zu, als sie sich schon sterbend umdrehte. Wegen Mordes muss sich der 64-Jährige ab heute vor dem Schwurgericht München II verantworten. Motiv: Finanzschwierigkeiten, die er seiner Frau verheimlicht hatte.

Der Angeklagte war als Konzertmusiker über die Grenzen Nürnbergs weit bekannt: Er war Stargast der Orgelwochen, Landeskirchenmusikdirektor, Honorarprofessor an der Bayreuther Hochschule für Kirchenmusik – und seine Komposition „Die Sonne geht auf: Christ ist erstanden“ wurde ins evangelische Gesangbuch aufgenommen.

Doch mit der Bluttat zeigte er ein anderes, kaltblütiges Gesicht. Er erstach sie im gemeinsamen Haus in Gmund am Tegernsee. Nach der Tat flüchtete er, stellte sich dann aber den Behörden und gestand.

Durch ein Immobiliengeschäft und den Unterhalt für zwei uneheliche Kinder sowie einen aufwändigen Lebensstil verschuldete er sich nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hoch – er war finanziell ruiniert. Bald hätte seine Frau entdeckt, dass ihnen ein Leben an der Pfändungsgrenze bevorsteht. In dieser Situation habe er den Tod der Frau beschlossen, argumentiert die Staatsanwaltschaft. Gegen Rauch wird voraussichtlich an vier Tagen verhandelt.

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