So gut ist Nürnbergs Trinkwasser

Die N-Ergie kontrolliert jährlich 30.000 Mal die Qualität. Frei von gefährlichen Schadstoffen, ist es auch für Kinder geeignet. Bevor es aus dem Hahn kommt, ist das Wasser bis zu 60 Jahre unterwegs
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Gute Qualität: Das Wasser, das  in Nürnberg und Umgebung aus dem Hahn kommt, kann man bedenkenlos trinken.
dpa Gute Qualität: Das Wasser, das in Nürnberg und Umgebung aus dem Hahn kommt, kann man bedenkenlos trinken.

Die N-Ergie kontrolliert jährlich 30.000 Mal die Qualität. Frei von gefährlichen Schadstoffen, ist es auch für Kinder geeignet. Bevor es aus dem Hahn kommt, ist das Wasser bis zu 60 Jahre unterwegs

NÜRNBERG Täglich verbraucht jeder Nürnberger 123 Liter Wasser zum Trinken, Waschen und Kochen. Dafür drehen wir einfach den Hahn auf – und schon sprudelt das frische, glasklare Nass. Für viele ganz selbstverständlich. Was kaum einer weiß: Bis das Wasser beim Verbraucher ankommt, legt es einen langen Weg zurück...

Das Wasser das wir heute trinken, könnte aus einem Regenschauer von 1951 stammen. Denn wenn im Sebalder Reichswald ein Tropfen fällt, können 60 Jahre vergehen, bis er im Grundwasser ankommt. Auf seiner Reise durch den Untergrund, durch Stein und Sand, wird er gefiltert und nimmt wichtige Mineralien auf. Hat der Regentropfen etwa das Grundwasser in Erlenstegen erreicht, holen die mächtigen Pumpen des Wasserwerks ihn aus einer Tiefe von 17 Metern hoch. Dann geht alles ganz schnell: Maximal sieben Tage später erreicht das Wasser den Hahn.

Zuvor werden in den Wasserwerken noch Eisen und Mangan entfernt – Stoffe, die das Regenwasser auf dem Weg durch den Boden aufnimmt. „Außerdem geben wir eine geringe Menge an Chlor dazu. So bleibt das Wasser hygienisch einwandfrei bis es beim Verbraucher ankommt“, erklärt Rita Kamm-Schuberth, Sprecherin des Nürnberger Versorgers N-Ergie.

Nicht schlechter als Mineralwasser

Filtern ist das eine. Viel wichtiger ist es aber, das Grundwasser von Anfang an zu schützen: Schadstoffe wie Nitrat und Dünger sollen erst gar nicht in den Untergrund gelangen. Deswegen sind alle Wasserwerke der N-Ergie von Schutzgebieten umgeben. Alleine die Pflege für das Areal entlang der Pegnitz zwischen Erlenstegen und Hammer kostet die N-Ergie jährlich 500000 Euro. Dafür werden Wälder angelegt und Bäche renaturiert.

In Schutzgebiet herrschen strenge Vorschriften: So müssen Landwirte dort auf Gülle verzichten, um das Wasser nicht zu belasten. Und Tankstellen dürfen dort auch nicht gebaut werden. Der Grund: Schon ein einziger Tropfen Öl, der zum Beispiel beim Autowaschen ins Grundwasser gelangt, verunreinigt mehrere hundert Liter Wasser!

Damit das Nürnberger Trinkwasser immer gleichbleibend rein bleibt und gut schmeckt, wird es streng kontrolliert: Die N-Ergie untersucht ihr Wasser rund um die Uhr. Jedes Jahr finden in den Wasserwerken, Speichern und im Labor 30.000 Messungen statt.

Und so gut kontrolliert, muss unser Leitungswasser den Vergleich zu Mineralwasser keineswegs scheuen. „Unser Wasser ist ein guter Tropfen“, bestätigt Birgit Packebusch, Leiterin der Abteilung Wasser und Abwasseranalytik. Und es schmeckt nicht nur Erwachsenen. Es ist so sauber, dass es auch für Kindernahrung geeignet ist.

Insgesamt brauchen alle Nürnberger Haushalte, Fabriken und Betriebe zusammen am Tag so viel Wasser, dass man damit, den Business-Tower in der Ostendstraße locker zu zwei Dritteln füllen könnte.

Diesen Durst nach frischem Trinkwasser kann das Wasserwerk in Erlenstegen alleine nicht stillen. Vier weitere Quellen sorgen laufend für Nachschub: Die Wasserwerke Ranna im Veldensteiner Forst, in Ursprung, in Krämersweiher bei Altdorf und im Lech-Donau-Dreieck.

Larissa Fleischmann

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