"So geht's nicht": Nationalpark klagt über Rücksichtlose
Berchtesgaden (dpa/lby) - Mountainbiker auf Almflächen, freilaufende Hunde und Autos auf nicht freigegebenen Forststraßen: Im Nationalpark Berchtesgaden sind in der Corona-Krise zwar weniger Besucher unterwegs, diese hielten sich aber umso weniger an die Nationalpark-Verordnung, teilte die Verwaltung am Freitag mit. "Leitln, so geht's echt nicht", mahnte Ranger Klaus Melde. Er und seine Kollegen sind täglich in Deutschlands einzigem Alpen-Nationalpark unterwegs, um die Einhaltung der Schutzgebietsbestimmungen zu kontrollieren - und täglich müssen sie Verwarnungen aussprechen.
Mountainbiker seien auf Wanderwegen und alpinen Steigen unterwegs, Hundebesitzer liefen im Wald und auf Almflächen frei herum und stellten den gerade erst aus dem Winterschlaf erwachten Murmeltieren nach, sagte er. Wenn Ermahnungen ignoriert werden oder sogar mit Beschimpfungen beantwortet würden, müsse das Verhalten künftig zur Anzeige gebracht werden. Es gebe auch Beschwerden von Wanderern und Spaziergängern.
Es gehe nicht darum, Menschen aus dem Nationalpark fern zu halten. "Ganz im Gegenteil, die Leute sollen in dieser schwierigen Zeit raus aus dem Haus und auf andere Gedanken kommen", sagte Melde. "Aber nur, weil jetzt nicht so viele Gäste da sind, heißt das nicht, dass man die Sau rauslassen kann." Vor allem, wenn die Urlauber wieder kämen, seine Konflikte vorprogrammiert.
Erst kürzlich hatten Unbekannte mit einer Pistolenarmbrust auf einen Auerhahn geschossen, der aber unverletzt blieb. Ermittelt wird unter anderem wegen Wilderei an einer besonders streng geschützten Art.
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