Smartphone-App hilft bei Pilzsuche

Viele Schwammerl dürfen nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden, manche sind sogar ganz geschützt. Eine neue Pilz-App kann da hilfreich sein.
von  az
Der Steinpilz darf gesammelt werden.
Der Steinpilz darf gesammelt werden. © dapd

Viele Schwammerl dürfen nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden – manche sind sogar ganz geschützt. Eine neue Pilz-App kann sich da als hilfreich erweisen.

Dingolfing - Die Schwammerlsaison in den Wäldern ist voll im Gange. Was viele nicht wissen: „Zahlreiche Pilze stehen unter Artenschutz, außerdem ist das Sammeln von vielen beliebten Pilzen nur in kleinen Mengen zum Eigengebrauch erlaubt“, sagt der ehrenamtliche Pilzberater Franz Meindl aus Dingolfing.

Grünling, Kaiserling, Märzschneckling, alle Trüffelarten, aber auch Schaf- und Semmelporlinge dürften zum Beispiel nicht mitgenommen werden. Pfifferlinge, Morcheln oder Steinpilz zählten zwar ebenfalls zu den besonders geschützten Arten, könnten aber gesammelt werden. „Allerdings nur in geringen Mengen für den eigenen Bedarf“, mahnt der Experte.

Wer also für Nachbarn, Freunde, Chef und Bekannte Körbe voll Steinpilze und Pfifferlinge heimbringe, mache sich strafbar. „Für das Sammeln größerer Mengen wird eine Ausnahmegenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde benötigt“, sagt Meindl.

Vor dem Sammeln steht allerdings das Finden. Professionelle Pilzsammler hüten ihre Fundorte wie ein Staatsgeheimnis. So lässt sich auch Hans Halbwachs von der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft keine Tipps entlocken. Anfängern rät, er Nadel- oder Mischwälder aufzusuchen. Und dann loszuziehen. „Die eigenständige Pilzsuche ist doch gerade das spannende an diesem Hobby“, sagt Meindl.

Die diesjährige Schwammerlsaison bezeichnet Ursula Hirschmann von der Abteilung für Pilz- und Kräuterkunde der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg (NHG) als „durchwachsen“. „Der Wechsel aus Regen und Sonne hat die Pilze zeitweise gut wachsen lassen, dann war es aber wieder zu warm“, sagt sie.

„Der Schwammerlratgeber“ kann bei der Suche durchaus hilfreich sein. Dabei handelt es sich um eine Smartphone-App, die aus einer Projektarbeit von Schülern an den EDV-Schulen des Landkreises Deggendorf entstanden ist. In der kostenlosen und werbefreien Software sind Fotos der schmackhaftesten Schwammerln hinterlegt. Die Fundorte können mittels GPS-Koordinaten abgespeichert werden, um sie leichter wieder zu finden.

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