„Skyter“ geht von Bord – das Aus für die Equipe

Hauptsponsor zahlt nicht, Nürnberger Profi-Radteam fehlen 800000 Euro
NÜRNBERG Herbert Oppelt ist „zum Heulen“ zumute. Sein „Baby“, dass er vor 15 Jahren aus der Taufe gehoben hat und das sich zum weltbesten Frauen-Profiradteam gemausert hatte, ist Geschichte. Denn die internationale Reederei „Skyter“, angeblicher Jahresumsatz von 30 Millionen Euro durch beim An- und Verkauf von Luxus-Yachten, mit Firmensitz in Luxemburg und einer Geschäftsstelle in Fürth, ist sang- und klanglos als Hauptsponsor der Equipe Nürnberger ausgestiegen.
Kaum Hoffnung auf Rettung: 800 000 Euro fehlen
Jetzt prüfen Equipe-Manager Oppelt & Co., in wie weit sie Schadenersatzansprüche geltend machen können. Denn: „Bei uns war für die neue Saison alles unter Dach und Fach – und jetzt ist der Hauptsponsor weg.“ Rund 800000 Euro fehlen. „Wir werden zwar alles versuchen, zu retten, was noch zu retten ist, aber viel Hoffnung habe ich, ehrlich gesagt, da nicht“, so der sichtlich mitgenommene Oppelt am Freitagabend.
Im Sommer hatte sich Geschäftsführer Michael Lindemann mit dem „Skyter“-Einstieg – die „Nürnberger Versicherung hatte nach zehn Jahren ihr Engagement beendet – als Retter feiern lassen. Doch seine Unterschrift unter den „seit Juli vorliegenden Vertrag“ hatte Lindemann laut Oppelt immer wieder hinausgezögert. Vor wenigen Tagen, so die Equipe-Macher, habe „Skyter“ erstmals zugegeben, dass zur Erfüllung der zugesagten Sponsorenbeträge andere Co-Sponsoren, die der Equipe Nürnberger GmBh bis heute nicht bekannt sind, eingeplant waren. „Skyter“ selbst, glaubt Oppelt, scheint nicht in der Lage, das vereinbarte Sponsoring zu erfüllen.
Das traurige Ende einer Erfolgsgeschichte naht
Das traurige Ende einer Erfolgsgeschichte, die mit zahllosen Triumphen, darunter zwei WM-Titeln, dem Nürnberger Sport viel Ansehen verschafft hatte. „Am liebsten möchte ich gegen die Wand rennen“, sagt Oppelt, der sich auch dank der Verpflichtung der britischen Olympiasiegerin Nicole Cooke, die zusammen mit der deutschen Topfahrerin Trixi Worrack die Equipe anführen sollte, schon so auf die neue Saison gefreut hatte. „Aber jetzt“, weiß Oppelt“, ist es „zehn nach zwölf.“ G. S.