Skisaison in Garmisch? Abgesagt!

Bei strahlendem Sonnenschein die Piste hinab wedeln, blauer Himmel über einem, feinster Pulverschnee unter den Brettern - der Traum vieler Wintersportfans. Doch daraus wird so schnell nix - und im Skigebiet Garmisch-Classic diesen Winter überhaupt nicht mehr.
Nach Lockdown-Verlängerung: Skisaison abgesagt
Nach der erneuten Verlängerung des Lockdowns bis 7. März hat die Bayerische Zugspitzbahn Konsequenzen gezogen: Sie sagte endgültig die Wintersaison für das Skigebiet Garmisch-Classic ab, das an den vergangenen Wochenenden Schauplatz des alpinen Skiweltcups war. Die anhaltende Unsicherheit sei einfach zu groß, teilte die Bahn dazu mit. "Wir haben alle Argumente abgewogen. Der organisatorische und finanzielle Aufwand, um das Skigebiet startklar zu machen, ist immens hoch", sagte Vorstand Matthias Stauch.

Die Zugspitzbahn beklagt, dass es auch weiterhin "keinerlei Planungssicherheit und zahlreiche Herausforderungen" gebe - zum Beispiel seien die Novemberhilfen bisher noch nicht angekommen. Doch ein bisserl Hoffnung gibt es noch: Die Skisaison auf der Zugspitze sei noch nicht abgeschrieben. Derzeit seien die Pistenverhältnisse, die Wetter- und Schneelage ideal. Ob und wann die Saison dort aufgenommen werden könne, hänge von den weiteren Entscheidungen der Politik ab. Sofern es die Bedingungen zuließen, könnte der Skibetrieb in Deutschlands höchstgelegenem Skigebiet bis in den Mai hinein verlängert werden.
Skigebiete Sudelfeld, Spitzingsee und Brauneck noch unentschieden
Sobald behördlich möglich solle auch die Wankbahn ihren Betrieb wieder aufnehmen. So könnte der Wank bei guter Schneelage Rodlern und Winterwanderern über das Saison-Aus des Garmisch-Classic-Gebiets hinweg helfen. Wie schaut es an den Münchner Hausbergen aus? Antonia Asenstorfer vom Verbund Alpen-Plus teilt der AZ am Freitag mit: "Über eine Absage der Skisaison ist in den Alpen-Plus-Gebieten Sudelfeld, Spitzingsee und Brauneck noch nicht final entschieden."
Würde man nach dem 7. März rasch öffnen dürfen, könnte man "immerhin noch mit vier Wochen Skibetrieb" rechnen, meint sie. Doch finanziell würde das nicht viel wettmachen. Sie sagt: "Die erneute Verlängerung des Lockdowns bedeutet für uns nahezu den Totalausfall der Wintersaison und damit des Hauptumsatzes des Geschäftsjahres." Rund 90 Prozent der Mitarbeiter seien momentan in Kurzarbeit.
Chancen für Skibetrieb werden als "sehr gering" eingeschätzt
Franz Moderegger von der Jennerbahn in Schönau am Königssee teilt der AZ am Freitag mit: "Sobald wir wieder öffnen dürfen, werden wir das tun. In erster Linie erwarten wir dann aber einen Betrieb für Besucher die das Bergerlebnis als Fußgänger, Schneeschuhwanderer oder "nur" zum Sonnetanken auf unserer Terrasse mit dem einzigartigen Bergpanorama genießen wollen." Die Chancen, dass der Skibetrieb noch angeboten werden kann, schätzt der Vorstand der Jennerbahn aber als "sehr gering" ein.
In den vergangenen Jahren ist am Jenner viel investiert worden, blickt Moderegger zurück: neue Bahnen, neue Stationen. Daher treffe sie die Stilllegung hart. Aber: "Mit Hilfe von Kurzarbeit und in Aussicht auf die staatlichen Hilfen - hier haben wir bisher nur Abschlagszahlungen für November und Dezember bekommen während für Oktober noch keine Anträge möglich sind - lässt sich die Situation noch bewältigen." Moderegger gibt sich optimistisch: "Unsere große Hoffnung ist nun, dass wir zumindest Mitte März, also vor Ostern, den Betrieb wieder aufnehmen können." Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sehnten diesen Tag herbei - da sind sie sicher nicht die einzigen.