Skibus stürzt auf Piste – Bub (15) aus Bayern tot

Endlich Saisonstart – die Skiclub-Mitglieder aus Burgau und Waldstetten (Kreis Günzburg) freuten sich über ein Wochenende im Schnee. Doch der Ausflug nach Tirol endete in einer Katastrophe.
von  Abendzeitung
Ersthelfer kümmern sich um die Verletzten.
Ersthelfer kümmern sich um die Verletzten. © dpa

SÖLDEN - Endlich Saisonstart – die Skiclub-Mitglieder aus Burgau und Waldstetten (Kreis Günzburg) freuten sich über ein Wochenende im Schnee. Doch der Ausflug nach Tirol endete in einer Katastrophe.

Der Bus, mit dem die Wintersportler verreisen, verunglückte. Ein 15 Jahre alter Bub starb. 36 Menschen wurden bei dem Unfall nahe Sölden verletzt.

René P. hatte sein ganzes Leben noch vor sich. Gerade erst hatte der sportliche Bub eine Ausbildung bei einer Rollladen-Firma begonnen. „Das ist ganz, ganz schlimm“, sagt Bürgermeister Konrad Barm aus Burgau. Die Nachricht spricht sich am Sonntag in der ganzen Gemeinde herum. „Es ist für uns alle ein Schock.“

Der Vater des Buben erlebte das Unglück hautnah mit. Er saß mit im Bus. Bereits am Unfallort musste der Sohn wiederbelebt werden. Obwohl der 15-Jährige anschließend gleich in eine Klinik geflogen wurde, konnten die Helfer nichts ausrichten. René starb.

Die Gruppe war am Freitag nach Österreich aufgebrochen. Die Skisaison hatte gerade erst richtig begonnen. Sogar das Wetter spielte mit, das Skigebiet am Rettenbachgletscher empfing die Urlauber mit Neuschnee. Ein herrlicher Tag in den Bergen neigte sich dem Ende zu.

Es ist Samstag, 16.30 Uhr, als der Bus auf der nassen, abschüssigen Ötztaler Gletscherstraße von der Straße abkommt. Er stürzt fünf Meter über eine Böschung hinunter auf eine Skipiste. Die ist zum Glück bereits geschlossen. Sonst hätte es womöglich noch mehr Opfer gegeben. Der Bus prallt gegen den Betonpfeiler einer Skiunterführung. Der vordere Teil des Fahrzeuges wird völlig zertrümmert.

Innerhalb weniger Minuten sind 100 Feuerwehrmänner, fast 70 Ärzte und Sanitäter und fünf Rettungshubschrauber vor Ort. Die Rettungskräfte müssen die Jugendlichen aus dem Bus schneiden. Die vier Schwerverletzten werden nach Innsbruck und Zams geflogen. 17 Verletzte werden in die Sportklinik Medalp gebracht. „Sie hatten Knochenbrüche, Wirbelverletzungen, Prellungen und Schnittwunden“, so der behandelnde Arzt Alois Schranz.

Auch Rainer M., der Fahrer (47) des Busses, wird schwer verletzt. Er ist einer der beiden Organisatoren der Ski-Freizeit. „Ein Vollprofi“, sagt Uschi Deininger-Schorer, Chefin des kleinen Unternehmens, von dem der Unglücks-Bus kam. „Er fuhr die Skifahrer seit Jahren.“

Warum der Unfall geschah, ist noch unklar. Peter Schorer fuhr am Wochenende sofort mit einem Ersatzbus nach Sölden, um die weniger schwer Verletzten einzusammeln – und nach Hause zu bringen.

Julia Lenders, Nina Job

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