Skelettierte Leiche bei Bergwachtübung entdeckt

Bad Reichenhall - Einen schrecklichen Fund haben Männer der Bergwacht Reichenhall bei einer Notfallübung gemacht. Bei Schneizlreuth stießen sie am Freitagnachmittag in einem unwegsamen Gelände auf eine skelettierte Leiche.

In dem Gebiet hat sich schon so mancher Wanderer verlaufen. Die Gegend ist zudem stellenweise sehr steil und schwierig zu begehen. Immer wieder kam es deshalb vor, dass sich Bergsteiger bei Touren verletzten. Aus diesem Grund wählten die Männer der Bergwacht Bad Reichenhall genau dieses Gelände für ihre Notfallübung am Freitag.

Doch aus der Übungsroutine wurde sehr schnell ein richtiger Einsatz. Die Gruppe stieß bei Schneizlreuth auf die Überreste eines Menschen.

„Der Leichnam war nahezu vollständig skelettiert“, berichtete ein Zeuge. Ein Polizeibergführer der Inspektion aus Bad Reichenhall übernahm sofort die Ermittlungen.

Die Kripo in Traunstein wurde eingeschaltet. Anschließend wurde der Tote geborgen und ins Tal gebracht.

Der Zustand der Leiche ließ darauf schließen, dass der Mann bereits mehrere Jahre tot am Berg gelegen hatte. Deshalb wurden sämtliche Vermisstenfälle der letzten Jahre im Polizeicomputer abgerufen. Dabei stießen die Ermittler auf Ludwig D.. Der 50-Jährige aus Niederbayern war im Spätherbst 2011 auf Reha in einer Klinik in Bad Reichenhall. Am Sonntag, dem 27. November, verschwand er. Zeugen berichteten, Ludwig D. sei nach dem Mittagessen zu einem Spaziergang aufgebrochen.

Sein Auto ließ er stehen. Die Polizei fand es in der Nähe der Klinik auf einem Parkplatz.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion der Leiche angeordnet. Dadurch soll geklärt werden, ob Ludwig D. am Berg einen Unfall hatte und in Folge eines Sturzes starb. Möglich wäre aber auch ein Suizid. Der 50-Jährige litt an Depressionen.